Von Klaus Stein
Was machen eigentlich Ortsbürgermeister*innen in Corona Zeiten? Üblicherweise besteht deren Tätigkeit zu einem guten Teil aus Besuchen von Vereinsversammlungen, Ehrungen und sonstigen Repräsentationspflichten. Das alles findet zur Zeit nicht statt.

"Das habe ich mir ganz anders vorgestellt", gesteht Dudenhofens Ortsbürgermeister Jürgen Hook (SPD), der seit einigen Monaten erst im Amt ist, im Gespräch mit unserer Zeitung - natürlich am Telefon. Er müsse viele Fragen beantworten aus den verschiedensten Themenbereichen. Zum Teil gehe es um Unsicherheit bei den Menschen im Zusammenhang mit Corona, aber auch um allgemeine Angelegenheiten.
So werde er nach Schutzmasken gefragt, denn auch im Spargeldorf gebe es infizierte Menschen. Die ab Montag verordnete Maskenpflicht sieht er kritisch, da es nicht genügend von den schützenden Stofftüchern gebe.
Probleme bereitete auch das Unterbringen der inzwischen eingetroffenen Erntehelfer. Die könnten nicht mehr so dicht zusammenleben wie in der Vergangenheit. Er selbst habe sich an der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten beteiligt.
Verwundert sei er darüber gewesen, dass eine örtliche Pension keine Erntehelfer haben wollte: "Die hätten doch einiges an Einnahmen dadurch gehabt", so Hook.
Wie viel die Ortsgemeinde für den höheren finanziellen Aufwand durch Corona an Ausgleichszahlung vom Land bekomme, sei noch nicht klar. Er müsse bei Hilfeleistungen genau abwägen, denn die finanziellen Möglichkeiten seien limitiert. Die Gemeinde tue alles in ihrer Macht stehende, die Corona-Folgen für die Menschen im Dorf abzumildern, versicherte Hook.
Von halbierten Ratsgremien, wie es anderenorts praktiziert werde, halte er nichts, zumal es eine juristische Grauzone sei. Der Ortsgemeinderat tage am 7. Mai (19 Uhr) aber nicht in Bürgerhaus sondern in der Festhalle. "Da ist genügend Platz für den nötigen Abstand, auch bei den Besuchern. (Foto: ks Archiv)