Am Freitag, 28. Juni 2024, um 18 Uhr eröffnet die Ausstellung "Tier des Tages" der Rendsburger Zeichnerei in der Städtischen Galerie. Die Einführung in die Ausstellung übernimmt der Künstlerische Leiter der Städtischen Galerie, Franz Dudenhöffer. Musikalisch umrahmt wird der Abend von Isabel Eichenlaub (Cello) und Dietmar Fuhr (Kontrabass).
1990 begründete der Zeichner, Lyriker und Titanic-Mitbegründer F.W. Bernstein im Rendsburger Nordkolleg das "Grafische Trainingslager an der Eider". Seitdem treffen sich jedes Jahr Profis und Amateure aus der ganzen Republik, um eine Woche lang zu zeichnen. So entstand die Rendsburger Zeichnerei.
Neben der Arbeit an freien Projekten gibt es in der intensiven Zeichenwoche auch einige ritualisierte Übungen – eine der großartigsten ist das Tier des Tages: Im morgendlichen Plenum bekommen die Zeichner*innen ein Tier des Tages als Aufgabe. Ausführung, Material und Technik sind frei, alle tun und lassen, was gefällt – und am Ende jedes Tages gibt es zur Freude aller eine Präsentation der gezeichneten Tiere und Tierwesen. So entstehen täglich Sammlungen von Tiervarianten, auf die jeder Zoo der Welt stolz wäre. In den letzten 33 Jahren wurden etwa 200–250 Tierarten neu erfunden, interpretiert und künstlerisch umgesetzt.
Neben diesen vielfältig kreativen (un)realistischen Tier-Vorschlägen entstehen im Seminar und seinem Umfeld viele weitere Tierzeichnungen im komisch-humorvollen Geist der Rendsburger Zeichnerei.
Eine Auswahl der Rendsburger Tierzeichnungen ist in der Ausstellung in der Städtischen Galerie Speyer zu sehen: der "Heckmeck" und die "Politikverdrossel", das "Herdmännchen" und der "Nackenschalk", die "Vorratsmilbe" und der "Sekundenkleiber" sowie die "Grölsardine" und der "Sauerdampfer" lassen sich unter den rund 200 Motiven in ganz unterschiedlichen Formaten entdecken. Die Bilderschau bietet einen Einblick in die facettenreichen Möglichkeiten des Zeichnens und des kreativen Austauschs, die in der Rendsburger Zeichnerei seit mehr als drei Jahrzehnten existiert. (Foto: Oliver Schollenberger)