Jeder zweite Jugendliche aus Rheinland-Pfalz im Alter von 14 bis 17 Jahren erwartet negative Effekte des Klimawandels auf seine Gesundheit. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Sinus-Studie im Auftrag der BARMER. Demnach gaben bei der Umfrage 52 Prozent der jungen Leute aus dem Bundesland an, dass sich der Klimawandel sehr oder eher negativ auf ihre Gesundheit auswirken wird (Bund: 56 Prozent).
Keine oder eher geringe Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Gesundheit erwarten nur 29 Prozent der rheinland-pfälzischen Heranwachsenden (Bund: 26 Prozent). Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland, sagt: „Ängste vor den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit sind berechtigt. Hitzewellen haben eine Übersterblichkeit durch Hitzestress oder Hitzschlag zur Folge.“ Hitze könne auch Vorerkrankungen verschlimmern, wodurch Todesfälle durch andere Erkrankungen zunähmen.
Größte Sorge vor tropischen Krankheiten
Zu den häufigsten gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zählen die Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz laut Umfrage tropische Erkrankungen (31 Prozent, Bund: 22 Prozent), Atemwegserkrankungen (12 Prozent, Bund: 9 Prozent) und Hitzschläge (9 Prozent, Bund: 12 Prozent). Hautkrebs (4 Prozent, Bund: 7 Prozent), Allergien (4 Prozent, Bund: 4 Prozent) und Herzinfarkte (3 Prozent, Bund: 2 Prozent) vermuten die jungen Leute aus dem Bundesland deutlich seltener als Konsequenz aus dem Klimawandel. Die Studie zeigt auch, dass jeder dritte rheinland-pfälzische Jugendliche große Angst vor dem Klimawandel hat (31 Prozent, Bund: 37 Prozent). „Die Klimakrise belastet viele Jugendliche stark. Dieser Befund sollte ernst genommen werden“, meint Kleis. Im schlimmsten Fall könnten aus starken Ängsten psychische Probleme erwachsen.
Kampf gegen den Klimawandel: persönliche Handlungsbereitschaft
Gemäß der Umfrage ist die persönliche Bereitschaft, etwas gegen den Klimawandel zu tun, unterschiedlich ausgeprägt bei jungen Menschen in Rheinland-Pfalz. So sind 53 Prozent der rheinland-pfälzischen Jugendlichen bereit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Schule, Arbeit oder Ausbildungsstätte zu fahren (Bund: 53 Prozent), um einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Auf den Stand-by-Modus bei Geräten würden 40 Prozent verzichten (Bund: 37 Prozent). Digitale Medien sparsamer nutzen würden dagegen nur 14 Prozent der Jugendlichen in Rheinland-Pfalz (Bund: 10 Prozent), auf Milchprodukte verzichten sogar nur 10 Prozent (Bund: 10 Prozent). Auch der Verzicht auf Fleisch bei der Ernährung als Beitrag gegen den Klimawandel steht bei jungen Leuten aus Rheinland-Pfalz nicht hoch im Kurs (16 Prozent, Bund: 17 Prozent).