Von Klaus Stein
Frühstückstest und das "Maximilian", das ist eine ganz besondere Geschichte. Nach dem ersten Test, damals noch in speyer-aktuell, entschuldigte sich die Betreiberfamilie Gast in einem offenen Brief bei ihren Gästen. Auch diesmal war es nicht einfach, weil vor allem die Preise den uns vorgegebenen Rahmen deutlich sprengten.

Trotzdem wollten wir unseren Leser*innen nicht vorenthalten, was es in einem der größten Speyerer Gastronomiebetriebe zum Frühstück alles so gibt.
Das Angebot ist vielfältig, reicht von einem "Speyerer Frühstück" für 8,90 Euro über ein "Farmer Frühstück" zum gleichen Preis bis zum "Prosecco Frühstück für zwei, für das man stolze 31,70 Euro hinblättern muss.
Wir haben uns für das "Schweizer Frühstück" entschieden, das mit 9,90 Euro ausgezeichnet war. Noch einmal zur Erinnerung: unser selbst gesteckter Preisrahmen liegt zwischen acht und zehn Euro. Der Haken beim Maximilian ist allerdings, dass bei den Frühstücksangeboten weder ein Heißgetränk noch der sonst obligatorische Orangensaft enthalten ist und man etwa fünf Euro draufschlagen muss, damit es vergleichbar bleibt. So käme man auf einen Preis von knapp 15 Euro - das ist absolute Spitze.
Spitze war auch das Rührei mit geschmolzenem Emmentaler Käse und Tomaten. Das servierte "Bircher Müsli" ist eine Schweizer Spezialität und wird dem Anspruch des Frühstücks gerecht. Backwaren gab es reichlich dank der familiären Zugehörigkeit zum Großbäcker Wilhelmi.
Der Rest, etwas Käse, Marmelade Butter und Honig in Alu-Döschen, war durchschnitt. Beim einfachen Geschirr waren an zwei Stellen kleine Macken zu sehen - das möchte man im Restaurant nicht haben.
Noch einige Worte zum Milchkaffee: in Sachsen würde man "Blümchenkaffee" dazu sagen, denn er war reichlich dünn, geeignet für Herzkranke.
Der Service war professionell, wenn auch der bedienende junge Mann seine Gesichtsmaske unter der Nase trug, wo sie sinnlos ist - und er nicht einer der Freundlichsten war.
Um die Tische eng beisammen stehen lassen zu können, wurden sie mit Plexiglas-Stellwänden abgetrennt.
Kommen wir zum Fazit: Im Maximilian kann man ordentlich frühstücken wenn man bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, als es in der Innenstadt eigentlich notwendig wäre. Auch wegen des hohen Preises gibt es sechs von zehn Punkten.

Wie wird bewertet:
Die Kriterien beim Frühstückstest sowie die Preiskategorie wurden von der Redaktion festgelegt: Neben dem Geschmack, der Vielfalt und Qualität dessen, was man für einen Preis um neun Euro bekommt, werden auch die Präsentation und der Service benotet. Insgesamt werden maximal zehn Punkte vergeben. (Foto: ks)