Von Michael Stephan
Engel sind wieder stark in unser Bewusstsein gerückt. Ob als Schutzengel, Berater oder Vermittler zwischen Gott und Mensch scheinen sie immer unsichtbar präsent zu sein. Laut Umfrage des Allensbacher Meinungsforscherinstitutes glaubt jeder dritte Bundesbürger daran, dass es Engel gibt, und jeder Zweite hält die Existenz seines persönlichen Schutzengels für sehr wahrscheinlich.

So schützen Engel "ihren" Menschen in gefährlichen Situationen, begleiten ihn durchs Leben und spenden Trost und Mut. Sie warnen vor Gefahren und überbringen eine göttliche Botschaft. Laut der Heiligen Schrift hat Gott die Engel uns Menschen tatsächlich vor allem zum Schutz bestimmt. Und manchmal auch, um Grenzen zu EngelwegGlottertal02
setzen. So stellte Gott zum Beispiel einen Furcht erregenden Cherub vor den Toren Edens mit einem flammenden Schwert bewaffnet ab, um eine Rückkehr der Sünder zu verhindern.
Seit jeher gilt die innige Beziehung zwischen Menschen und Engels als etwas ganz Besonderes und Kostbares, geradezu als das Urbild einer ungestörten Kommunikation mit dem Jenseitigen. Viele Propheten, Dichter und Künstler berichten davon, Engel mit den Augen ihrer Seele geschaut und Botschaften von ihnen EngelwegGlottertal03
empfangen zu haben. Der berühmte Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer fühlte sich selbst noch kurz vor seinem grausamen Tod "…..von guten Mächten wunderbar geborgen" und berichtete von der wohltuenden Anwesenheit der Engel.
Ob es genug Engel für uns alle gibt? Was deren konkrete Anzahl betrifft, so gehen die Meinungen durchaus auseinander: Im 13. Jahrhundert meinte der Gelehrte EngelwegGlottertal04
Albertus Magnus noch ganze 399 920 004 Engel gezählt zu haben, auch wenn in der Offenbarung ihre Schar auf bloße "10.000 mal 10.000" angegeben wird. Da wollen wir doch lieber jenen Glauben schenken, die behaupten, es kämen jeweils 99 Engel auf einen Menschen.
Der Begriff "Engel" kommt vom griechischen "Angelos", das "Bote" bedeutet – vor allem Bote der Göttlichkeit. Engel sind Mittler zwischen Himmel und Erde. Die verkünden die Botschaften Gottes und preisen seine Herrlichkeit. So berichtet die Bibel vom Erzengel Gabriel, der dem Priester Zacharias erschien, um ihm mitzuteilen, dass seine Frau Elisabeth bald einen Sohn bekommen würde, den er Johannes nennen solle. Bald danach sandte Gott den Engel zu Elisabeth, um ihr die Geburt ihres Sohnes anzukündigen. Besonders in den Weihnachtswochen treten die Engel verstärkt in das Bewusstsein der Menschen. Sie erinnern sich an Christi EngelwegGlottertal05
Geburt und den Engel, der zu den Hirten sprach: "Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine große Freude, die allen Menschen zuteil werden soll. Heute ist in Bethlehem der Heiland geboren, Christus, der Herr". Und Heerscharen von Engeln schwebten zur Erde herab, heißt es in der Überlieferung. Sie lobten und priesen Gott und sangen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind".
Sie wollten schon immer mal Engeln begegnen? Ihre Kinder doch sicherlich auch? Nun, dann kommen Sie doch einfach zwischen dem 24. November 2020 und dem 6. Januar 2021 nach Glottertal. Dort lassen sie sich in der Advents- und Weihnachtszeit auf dem Engelsweg nieder. Die Begegnung mit den Engeln ist ein stimmungsvolles, romantisches Erlebnis, ganz weit weg vom großen Weihnachtsrummel und einfach nur schön.
Runde drei Kilometer ist der Weg lang, Ausgangspunkt des Rundwegs ist beim Felsenkeller im Schiffweg. Es ist ein stimmungsvoller Spaziergang, bei dem wir an 20 Engelstationen mit jeweils drei aus Naturmaterialien gestalteten Engeln vorbeikommen. Darüber hinaus begegnen wir auch einigen schönen Krippen und anderen winterlichen Dekorationen wie im Glottertäler Rebhäusle oder auch in einem alten Stolleneingang aufgebaut sind. Die Engel, denen wir hier begegnen, sind nicht einfach nur da, sondern sie haben uns auch etwas zu sagen. Jede der Engelsgruppen ist einem Engelsspruch verziert. Darüber hinaus gibt es immer wieder auch Veranstaltungen. Vor allem Führungen, bei denen die kleinen und großen Teilnehmer von den Geschichten um Engel und Sagen aus dem Glottertäler Raum in den Bann gezogen werden. Besonders romantisch ist der Gang über den Engelsweg natürlich in der Dämmerung und abends. Jede Station hat einen Paten, der dafür sorgt, dass sie mit Kerzenschein beleuchtet werden. Ein Tipp: Nehmen Sie abends eine Taschenlampe mit, damit sie die Engelsverse auch lesen können. Natürlich ist der Engelsweg auch tagsüber begehbar, immer frei zugänglich und kann auch problemlos abgekürzt werden. An manchen Tagen gibt es eine kleine Bewirtung . Eintritt wird nicht erhoben.
Weitere Infos: Tourismusbüro Glottertal, Talstr. 9, 79286 Glottertal; Tel 07684 / 226 ; www.glottertal.de
Hinkommen: mit dem Auto: Autobahn A 5 bis Ausfahrt Freiburg-Nord, 12 km bis Glottertal; mit der Bahn: Fernreisezüge bis Freiburg, von dort Regionalzug bis Denzlingen, dann Linienbus 7205 nach Glottertal