Von Michael Stephan
Der Erlebnisweg an der Mittelstation im Pitztal ist ein Gesamtkunstwerk und bietet überraschende Ein- und Aussichten rund um die "Königin der Alpen". Schon seit man denken kann, schützt der Zirbenwald das Pitztaler Dörfchen Jerzens vor Lawinen- und Murenabgängen. Es schmiegt sich ans Hochzeigergebirge und gehört zu den schönsten Beständen Tirols.
Doch die zähe Kiefernart mit ihrem unverwechselbaren Duft kann weit mehr: Sie beruhigt den Herzschlag, fördert die Entspannung und den tiefen Schlaf – und tut einfach gut. Wer das hochalpine Gewächs mit allen Sinnen genießen möchte, besucht den "ZirbenPark Erlebnisweg" an der Hochzeiger Mittelstation. Ein Rundweg, der sich als Gesamtkunstwerk in die Natur am Berg einfügt und auf einem Kilometer überraschende Entdeckungen rund um die "Königin der Alpen" ermöglicht. Angelegt wurde der Weg 2015, seitdem gewinnt er kontinuierlich weitere Attraktionen hinzu. Und weil er
kaum Höhenunterschiede aufweist, ist er auch für Kleinkinder geeignet. Sie können hier ihren Forscherdrang ausleben, während Erwachsene entspannt genießen.
"Jeder folgt seinem eigenen Antrieb", erklärt Thomas Fleischhacker, Vorstand der Hochzeiger Bergbahnen. "Wir haben uns für ein emotionales Orientierungssystem entschieden, das ohne herkömmlichen Schilderwald auskommt und führen mit einer Geschichte spielerisch über den Erlebnisweg". Die Protagonisten sind Pitzi, das heißgeliebte Maskottchen des Tals, und der Tannenhäher. Denn ohne den Vogel geht gar nichts. Schließlich lebt er in einer symbiotischen Beziehung mit der Zirbe. Er sammelt die Nüsse und versteckt sie so gut, dass er selbst nur zwei von dreien wiederfindet. Aus dem Rest keimen viele neue Schösslinge – und der Bestand ist gesichert.
"Weil Pitzi lieber essen als verstecken mag, können Kinder dem Tannenhäher helfen, die Nüsse von Pitzi fernzuhalten", beschreibt Fleischhacker eine der zahlreichen Aktionen. An anderer Stelle können Besucher selbst Zirbenholz hobeln und sich mit den Spänen auch den Duft in einem Leinensäckchen mit nach Hause nehmen. Kids hüpfen im Zirbensprung in frisches Heu, während sportlich Ambitionierte im Zirbenzirkel ihr Bestes geben. Höhepunkt für alle, die Kind geblieben sind, ist der Erlebnisturm in Zirbenzapfenform – mit einer rund zwölf Meter hohen Aussichtsplattform und einer 16 Meter langen Röhrenrutsche. Besonders hoch im Kurs steht auch das Zirbenwasser – ein Wasserspielplatz an der Mittelstation mit Bachläufen und Holzrinnen zum Bauen und Stauen des Wassers.
Ganz neu als Stationen hinzugekommen sind das ZirbenNest mit einmaligem Blick von der Kaunergratgruppe über den Arlberg bis zu den Lechtaler Alpen. Doch auch die Stationen des ZirbenParks selbst heischen um Aufmerksamkeit. Ein einheimischer Bildhauer hat echte Kunstwerke geschaffen. Das Portal zum Park etwas – eine vier Meter hohe Skulptur, die den Zirbenbüschel mit seinen fünf Nadeln darstellt. "Ein einzigartiges Symbol – denn nur die Zirbe hat diese fünf Nadeln", erklärt Fleischhacker. Für alle, die tiefer in die Materie eindringen möchten, gibt es montags und freitags geführte Touren.
Genießer versammeln sich im Zirbenschnapsworkshop und lernen, wie sie die Königin der Alpen in eine hochprozentige zum Mitnehmen verwandeln. Zirbenzauber in diversen Variationenh gibt es auch in der ZirbenBäckerei an der Talstation der Hochzeigerbahn – neben Kaffee und Gebäck, versteht sich. Noch mehr Zirbe gefällig? Dann bietet sich ein Besuch in der Zirbenausstellung in Jerzens an.
Über das Pitztal: Das Pitztal gilt als eines der schönsten und wildesten Seitentäler der Ostalpen. Es liegt zwischen Öztal und Kaunertal und besticht durch familiäre Atmosphäre ebenso wie durch die Abgeschiedenheit seiner Bergwelt. Wer mag, erkundet die intakte Natur zu Füßen des höchsten Tiroler Gletschers (3.440 m) auf eigene Faust oder schließt sich geführten Wanderungen an, die das gesamte Jahr angeboten werden. Bei zahlreichen Festen sind Kultur und Brauchtum hautnah spürbar. In den vier Gemeinden Arzl, Wenns, Jerzens und St. Leonhard leben insgesamt etwa 7.400 Einwohner; es gibt rund 8.300 Gästebetten in allen Kategorien.
Über das Skigebiet: Die Hochzeiger Bergbahnen erschließen 40 Pistenkilometer – bis in eine Höhe von 2450 Meter. Mehr als 90 Prozent der Abfahrten befinden sich über 2000 Meter. Das Skigebiet, dem Urlauber jüngst wieder die freundlichsten Mitarbeiter von 44 österreichischen Skigebieten bescheinigen und dem die Experten von "skiresort.de" aktuell die Auszeichnung "Geheimtipp: Führendes Skigebiet bis 40 km Pisten" verliehen haben, ist wie eine Aussichtskanzel mit herrlichem Blick von den Pitztaler Alpen über Arlberg bis zur Zugspitze.
Hinkommen: mit der Bahn. Zielbahnhof Imst; weiter mit öffentlichen Bus ins Pitztal oder Taxi (Fahrzeit ca. 25 Min.)
Mit dem Auto: über Stuttgart-Ulm-Memmingen-Kempten-Füssen-Fernpass-Imst-Pitztal (450 Km) diese Route ist mautfrei
Gut Übernachten: Hotel Jerzner Hof (Familie Eiter), klein aber fein, 40 Zimmer, daher viel Platz und Freiraum. Wellness, Kulinarik, Sport…..alles tun können, nichts tun müssen…
Jerzner Hof, Oberfeld 170, A 6474 Jerzens im Pitztal, Tel. 0043 5414 8510; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Weitere Infos: Tourismusverband Pitztal, Unterdorf 18, A-6473 Wenns, Tel. 0043 54 14 86999; www.pitztal.com