Die Nikolauskapelle bei Klingenmünster ist ein Kleinod staufischer Sakralarchitektur und bildet mit dem ehemaligen Magdalenenhof ein geschichtsträchtiges Ensemble. Die spätromanische Kirche, die ab 1190 erbaut wurde und fast noch im Originalzustand erhalten ist, kann nun wieder besucht werden. Bis Ende Oktober ist sie samstags, sonntags und feiertags sowie am ersten und dritten Mittwoch im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Die Burg Landeck-Stiftung, die die Kapelle im Auftrag des Bezirksverbands Pfalz betreut, bietet ab fünf Personen auch Führungen außerhalb der Öffnungszeiten an; Interessierte wenden sich an Klaus Frey, Telefon 06349 8729, oder Günter Nuss unter Telefon 06349 963486 (Eintritt frei, Spende erbeten).
Die Burg Landeck-Stiftung hat die Wintermonate genutzt, um die drei seitlichen Kapellenfenster nach denkmalrechtlichen Vorschriften restaurieren und mit mundgeblasenem Antikglas neu verglasen zu lassen; auch die Schutzgitter wurden entsprechend restauriert. Die Stiftung hat dazu einen Spendenbetrag von 2.300 Euro beigesteuert. Seit einem Jahr ist der einschiffige Bau um ein Glasfenster mit der Darstellung des heiligen Nikolaus reicher. Das Fenster passt genau in eine Fensteröffnung des Kapellenchors und wurde ganz offenbar dafür geschaffen. Beim Aufräumen des Lagers wurde es in einer Bad Bergzaberner Kunstglaserei, die Karin Histing von Eugen Krumholz übernommen hatte, gefunden. Nach Genehmigung der Denkmalbehörde hatte der Bezirksverband Pfalz Karin Histing den Auftrag zum Einbau des Fensters erteilt.
In den vergangenen Wochen hat sich die Burg Landeck-Stiftung auch um den alljährlichen Frühjahrsputz gekümmert. Neben dem Säubern mussten eimerweise die hinter den Steinsäulen deponierten vegetarischen Vorratsreste der Wintergäste entsorgt werden. Kleintiere, wie etwa Siebenschläfer, überwintern gerne im Schutz des Kapellenraumes. Unter den Bodenplatten ziehen sich auch unzählige Eidechsen zurück; und wenn die wärmenden Frühjahrssonnenstrahlen auf die Kapelle treffen, kann es sein, dass ein Dutzend Tiere ihre Köpfe durch den Spalt zwischen Boden und Eingangstür herausstrecken. Mittlerweile tummeln sich bereits Jungtiere an den erwärmten Kapellenmauern.
Nachdem das sonst übliche sommerliche Kulturprogramm coronabedingt zwei Jahre lang ausfallen musste, ist inzwischen die Nachfrage wieder überwältigend. Rund 25 Hochzeiten und Taufen in der Kapelle sind schon terminiert. Auch Kapellenführungen werden nachgefragt. Das Kleinod ist auch immer wieder Station bei Pilgertouren und touristischen Veranstaltungen. Das Programm ist unter www.burglandeck-stiftung.de/nikolauskapelle abrufbar. (Foto: Burg Landeck-Stiftung)