Es deutet nichts darauf hin, dass der deutsche Staatsbürger Jens Korndörfer, seit 2012 Organist an der First Presbyterian Church in Atlanta, seiner Verpflichtung am 22. August im Dom zu Speyer nicht nachkommen kann. Auch an seinem ursprünglichen Programm möchte er für den um 19.30 Uhr beginnenden Orgelabend nach Auskunft von Domorganist Markus Eichenlaub in jedem Fall festhalten.

Der weltweit gefragte Konzertorganist und vielfach ausgezeichnete Preisträger eröffnet sein Programm auf der Chororgel mit zwei Stücken aus dem Robertsbridge-Codex, der die älteste notierte Tastenmusik enthält. Nach dem Wechsel in luftige Höhe an den Generalspieltisch erklingt die Hauptorgel mit einem zeitgenössischen Werk "Windows of the Spirit" von Pamela Deckers. Daran schließt sich die umfangreiche Suite No. 2 von Louis Vierne an, zu dessen Ehren ( 150. Geburtstag) ein Großteil seiner Orgelwerke in diesem Jahr im Dom zu hören ist. Aus der insgesamt sechs Sätze umfassenden Suite sind vor allem "Die Hymne an die Sonne" (Hymne au solei-0 und die fulminante Toccata hervorzuheben. Mit George Bakers Priere Gregorienne folgt eine Komposition, in der verschiedene marianische Hymnen vertont werden - eine musikalische Reminiszenz an die Gottesmutter Maria, die gerade als Patronin für den Speyerer Dom von besonderer Bedeutung ist. Mit den Variations on a National-Hymn von Charles Ives setzt Jens Korndörfer einen eindrucksvollen Schlussstrich unter die musikalische Reise "Aus der neuen Welt", aus der er eigens für das Konzert in Speyer anreisen wird.
Charles lves, der zwischen 1889 und 1902 mehrere Organistenstellen innehatte, zählt zu den renommiertesten amerikanischen Komponisten. Seine Bedeutung für die Kompositionsgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts gründet nicht zuletzt in der Tatsache, dass er verschiedene Innovationen, die für die moderne europäische Musik bestimmend wurden, vorweggenommen oder aber zur gleichen Zeit, unabhängig von Einflüssen aus der alten Welt, entwickelt hat. So begegnet man in seinen Variations on a National-Hymn (America) erstmals Passagen, die bitonal angelegt sind, also zwei unterschiedliche Tonarten schichten. Ives hatte hier, nach eigenen Angaben dem Vorbild des experimentierfreudigen Vaters folgend, die einzelnen Stimmen mit unterschiedlichen Vorzeichen versehen. America variiert die Melodie der englischen Nationalhymne, die 1891, also im Entstehungsjahr der Komposition, noch mit der amerikanischen identisch war. Auf zwei figurative Variationen folgen, unterbrochen durch ein bitonales Zwischenspiel, zwei ausgeprägt tänzerische Variationen. Den Abschluss bildet, nach einem weiteren bitonalen Zwischenspiel, eine Variation mit hoch virtuos geführtem Pedal (die Spielanweisung des Komponisten lautet: ,,Allegro - as fast as the pedals can go. ).
Wegen der Corona-Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz für Veranstaltungen gelten besondere Schutzmaßnahmen für die Konzertbesucher. Neben der Maskenpflicht (entfällt am Platz) und den hygienischen Vorkehrungen (AHA Regeln) ist eine Anmeldung und die Erfassung der Teilnehmerdaten verpflichtend. Die Daten werden unter Einhaltung der Datenschutzverordnung vier Wochen aufbewahrt und anschließend vernichtet.
Da die Anzahl der Besucherplätze begrenzt ist, empfiehlt sich der Kartenerwerb im Vorverkauf über www.reservix.de oder bei den Vorverkaufsstellen von Reservix. Besucher, die im Vorfeld Karten erstehen, gelten als angemeldet und erhalten eine Platzgarantie. Anmeldungen nimmt auch das Büro der Dommusik unter der Rufnummer 06232/ 100 9310 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) entgegen.
Wir möchten alle Besucher bitten, rechtzeitig zu erscheinen, damit das Konzert trotz der notwendigen Vorkehrungen pünktlich beginnen kann. Der Konzerteinlass beginnt um 18:30 Uhr, Konzertzeit ist um 19:30 Uhr. Wegen der aktuellen Einschränkungen im Zuge der Coronamaßnahmen muss das PRAELUDIUM (Werkeinführung zum Konzert) leider entfallen. (Foto: Jens Korndörfer)