Die SchUM-Stätten existieren seit vielen Jahrhunderten. Im 10. Jahrhundert begann die Blütezeit der in Speyer, Worms und Mainz ansässigen jüdischen Gemeinden. Sie prägten die synagogale Architektur und die Choreografie der rituellen Reinigung sowie die aschkenasische Grabkultur. Sie setzten auch religiöse Maßstäbe und brachten zahllose Gelehrte, kluge Frauen, Geschichtenerzähler, liturgische Dichter und Kantorinnen hervor.
Die vielen Facetten jüdischer Geschichte und Gegenwart, Architektur, Religion, Kultur und Musik, der Pluralismus und die Lust an Diskursen spiegeln sich in den jährlich stattfindenden SchUM-Kulturtagen. 2005 erstmals in Worms abgehalten, 2018 schließt sich Mainz an – und ab diesem Jahr beteiligt sich auch die Stadt Speyer.
SchUM ist in allen drei Städten präsent, nicht nur über die Monumente und Friedhöfe, sondern auch kulturell.
Das Programm der Kulturtage – Konzerte, Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Führungen – finden Sie auf den Websites der Städte und zentral unter folgendem Link, der Sie informiert und weiterführt https://schumstaedte.de/schum/juedische-kulturtage/
Veranstaltungen werden gemäß der Hygiene- und Abstandsregeln im Rahmen der anhaltenden Covid 19-Krise geplant. Daher wird es nur begrenzte Kontingente an Plätzen geben können.
So kommen wir auch dem Gebot über den Erhalt des Lebens (Pikuach Nefesh) nach. Nach jüdischer Tradition ist jede Person angehalten, den eigenen Körper und die eigene Gesundheit sorgfältig zu hüten.
"Das Land Rheinland-Pfalz hat im Januar 2020 den Antrag der SchUM-Stätten auf Einschreibung als UNESCO-Welterbe in Paris eingereicht. Es liegt eine intensive Zeit hinter uns – und auch der Prozess bis zur erhofften Anerkennung im Sommer 2021 ist für uns hoch spannend. Die Städte und Eigentümer der Stätten zeigen sich im Großen wie im Kleinen als Einheit und agieren gemeinsam. Die ab 2020 in allen drei Städten ausgerichteten SchUM-Kulturtage zeigen öffentlich und offenkundig: SchUM ist lebendige und gelebte Tradition." (Staatsminister Prof. Konrad Wolf, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz)
"SchUM ist an und in unserer Neuen Synagoge, im September 2010 eröffnet, sichtbar und verankert. Auf der Eingangstür beziehen wir uns auf Gerschom ben Jehuda, die ‚Leuchte des Exils‘. Wir als Jüdische Gemeinde Mainz/Worms sind stolz, den Welterbeantrag intensiv und aktiv zu begleiten und jüdisches Erbe mit Leben zu füllen, im Heute zu verorten und uns erneut mit SchUM zu verbinden. Dazu gehören auch die jüdischen Kulturtage SchUM, die Jüdisches lebendig, vielfältig und bunt präsentieren. Gutes Gelingen uns allen!" (Anna Kischner, Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz)
"Als Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer und als Vorstandsvorsitzende des SchUMStädte e.V. freue ich mich ganz besonders, dass wir in Speyer nun ebenfalls jüdische Kulturtage anbieten und damit den Kreis schließen können. In diesem wichtigen Jahr der Antragsstellung an die UNESCO zeigen wir ganz bewusst: nur gemeinsam sind wir SchUM! Im Namen auch meiner Kollegen in Worms und Mainz möchte ich alle Interessierten herzlich einladen, im Rahmen unserer Kulturtage SchUM einzutauchen in jüdische Kultur, Geschichte und Gegenwart." (Stefanie Seiler)
"In unserer Stadt stehen die altehrwürdige Synagoge und die weltbekannte RaschiJeschiwa. In Speyer steht das Vorbild für die hier errichtete Mikwe. In Mainz gibt es noch heute den Grabstein für einen der Lehrer des großen Gelehrten Raschis. Die jüdischen Gemeinden waren eng verwoben, und SchUM ist eine Einheit! Wir Wormser freuen uns, Veranstaltungen der jüdischen Kulturtage in Speyer und Mainz zu besuchen. Und begrüßen gerne die Gäste der zwei anderen SchUM-Städte." (Oberbürgermeister der Stadt Worms, Adolf Kessel)
"Unsere Stadt ist in der jüdischen Welt als Magenza bekannt. Dort entstanden, einer Perlenkette gleich, ganze Generationen Gelehrter. Auf dem beeindruckenden alten jüdischen Friedhof "Judensand" sehen wir die vielen Jahrhunderte gespiegelt. Mit allen Blütezeiten und auch den Brüchen. Mit unseren Beiträgen zu den Kulturtagen SchUM nehmen wir SchUM zusammen mit Speyer und Worms als Ganzes in den Blick. Wir laden Sie ein: zu lebhaften Diskussionen, zu nachdenklichem Erinnern und zu Spaziergängen auf den jüdischen Spuren." (Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling)