Von Klaus Stein
Von einer thematisch "wilden Mischung" bei den Ausstellungen des historischen Museums der Pfalz in Speyer sprach Direktor Alexander Schubert bei der Jahres-Pressekonferenz am Donnerstag. Das sei so gewollt Vielfalt darzustellen. Mit "Medicus", "Grüffelo" und "150 Jahre historisches Museum der Pfalz" werden derzeit drei Ausstellungen vorbereitet, wie sie thematisch nicht unterschiedlicher sein können. Als "sehr ambitioniert" bezeichnete Schubert die Ausstellung "Medicus", die am 8. Dezember eröffnet wird.

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Die Ausstellung nutze den literarischen Zugang des Weltbeststellers "Der Medicus" von Noah Gordon nutze, um die komplexe und faszinierende Geschichte der Medizin in fesselnder Weise zu erzählen. Als kreativer Partner steht der bekannte Arzt, Autor, Komiker, Moderator und Gründer der Stiftung "HUMOR HILFT HEILEN", Dr. Eckart von Hirschhausen, dem Museum zur Seite.
Es sei eine kulturhistorische Reise durch die Jahrhunderte zur Geschichte der Medizin, ergänzte der Abteilungsleiter Ausstellungen und Sammlungen Wolfgang Leitmeyer. Sie führe wie bei Noah Gordons literarischem Protagonisten bis ins Persien des Mittelalters, zeitlich sogar bis in die Antike, und ende im 16. Jahrhundert. Die zentrale Frage sei gewesen, "was ist Gesundheit", so Leitmeyer. Das 16. Jahrhundert sei ein stimmiger Abschluss, denn weiter in die Neuzeit zu gehen, das hätte die Grenzen gesprengt, man hätte den doppelten Platz gebraucht. Es habe zu unterschiedlichen Zeiten auch unterschiedliche Konzepte gegeben.
Leihgaben aus 50 Museen weltweit, über 500 Exponate, sogar einige aus dem Pariser Louvre, machten die Ausstellung einmalig, in dieser Form habe es so etwas bisher noch nie gegeben, sagte Sebastian Zanke, zuständig für die Sammlungen der frühen Neuzeit. Es sei spannend, mit dem 93-jährigen Schriftsteller Noah Gordon in Kontakt zu stehen, wenn auch nur indirekt über seinen Sohn. Er werde allerdings mit einer Videobotschaft in der Ausstellung präsent sein.
Die Medienvertreter staunten nicht schlecht angesichts der zahlreichen chirurgischen, teils antiken Instrumente, die auf einem Tisch zu bewundern waren, darunter die Knochensäge aus dem Film "Der Medicus". Die seien eigens hergestellt, nach historischen Vorlagen geschmiedet und angefertigt worden.
Selbstverständlich sei ein spannendes Begleitprogramm in Arbeit, beispielsweise ein Auftritt des Kabarettduos "Spitz & Stumpf", aber auch einen Ausstellungskatalog werde es geben.

Der Grüffelo
Ein furchteinflößendes Monster mit den feurigen Augen steht ab dem 22. Dezember im Zentrum der gleichnamigen Familien-Ausstellung "Der Grüffelo". Cathérine Biasini, Leiterin des Jungen Museums, sprach von einer "positiven Botschaft" der Ermutigung, bei dem es im dem gleichnamigen Kinderbuch von Julia Donaldson mit Grafiken von Axel Scheffler gehe.
Die Geschichte von der kleinen Maus und dem Grüffelo-Monster wurde bereits in 26 Sprachen übersetzt und zählt mit über 13 Millionen verkauften Exemplaren weltweit zu den beliebtesten Bilderbüchern.
Die Ausstellung sei wie gewohnt interaktiv, es gebe Möglichkeiten, den Mut zu erproben, beispielsweise beim Balancieren oder in der furchteinflößenden Höhle. Auch könne etwas über den Wald und Die Natur erfahren werden.

150 Jahre historisches Museum
Zu "150 Jahre Historisches Museum in Speyer" informierte Ludger Tekampe, Sammlungsleiter Volkskunde Weinmuseum, Neuzeit. Er gab einen kurzen Abriss über die Entstehungsgeschichte des Museums, mit dessen Gründung 1869 im Obergeschoss der ehemaligen Realschule am Willi-Brand-Platz, an der Stelle der heutigen Sparkassen-Hauptstelle, Speyer zum "kulturellen Mittelpunkt der Pfalz" geworden sei. Mit historischen Bildern wird in einer Ausstellung im Sparkassengebäude die Museumsgeschichte anschaulich dargestellt.
Das Historische Museum der Pfalz ist dienstags bis sonntags, an Feiertagen auch montags, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Aktuelle Informationen unter www.museum.speyer.de (Fotos: Museum)