Die Vertonung vom Leiden und Sterben Jesu gehörte zu den großen kompositorischen Aufgabenstellungen für den Leipziger Thomaskantor Johann Sebastian Bach. Im Vorfeld der Aufführung der "Matthäus Passion" am 10. April in der Speyerer Gedächtniskirche lohnt eine nähere Betrachtung von Bachs Kompositionen. Die Dommusik lädt daher am Samstag, 2. April zwischen, 10 und 17 Uhr, zu einem Studientag in das Priester- und Pastoralseminar St. German ein.
Der Musikwissenschaftler und Theologe Meinrad Walter wird die beiden Werke im Lichte verschiedener Disziplinen betrachten. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Dass Bachs Matthäuspassion (1727) im Familienkreis des Leipziger Thomaskantors "die große Passion" genannt wurde, macht die ältere und kürzere Johannespassion (1724) keineswegs kleiner. Beide Male "übersetzt" Bach die biblische Botschaft vom erlösenden und versöhnenden Leiden und Sterben Jesu in die Sprache seiner oft leidenschaftlichen Musik.
Der interdisziplinäre Studientag gibt einen Einblick in beide Werke, die bald darauf in Speyer erklingen werden. Unter dem Motto "Hörend verstehen und verstehend hören" fragen wir nach der musikalisch-dramatischen Gesamtkonzeption und nach dem Verhältnis von Wort und Klang. Und vor allem: Wie sehr hat Bach den Leipziger Gottesdienstbesuchern zunächst eine besonders "johanneische" und drei Jahre später dann eine eher "matthäische" Musik zu Gehör gebracht?
Die vergleichende Interpretation wichtiger "Szenen" als komponierte Bibelauslegung wird ergänzt durch spätere Stimmen aus vielen Bereichen: Wie haben Musiker und Philosophen, Lyrikerinnen und Theologinnen die beiden Meisterwerke verstanden?
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Weitere Informationen unter www.dommusik-speyer.de
Voranmeldung: https://www.jesaja.org/event/studientag-zwei-meisterwerke-im-vergleich-bachs-passionen-2022