Von Klaus Stein
Hardrock vom Feinsten, das spielten "Epitaph" beim Speyerer Gitarrensommer am Donnerstag in der Heiliggeist Kirche. Sie waren das Kontrastprogramm zu Jacques Stotzem und seiner Akustikgitarre am Vortag. Es ist eines der Anliegen der veranstaltenden Kulturrings und des Festivalleiters Christian Straube, die Bandbreite der Kunst der Gitarrenmusik zu präsentieren. Die zum Krautrock zählenden "Epitaph", das sind der Brite Cliff Jackson (Guitars, Vocals) und Bernd Kolbe (Bass, Vocals), die vor 50 Jahren die Band mit gründeten und von der Ursprungsbesetzung übrig geblieben sind.
Der Pfälzer Heinz Glass (Gitarre) und Schlagzeuger Carsten Steinkämper komplettieren das Quartett.
Neben einigen Titeln aus ihrem neuen Album "Long Ago Tomorrow" hatten "Epitaph" auch Stücke aus der Anfangszeit in Hannover, der Geburtsstätte des Genres, im Repertoire. Die tolle Rockstimme von Bernd Kolbe ist eines der Markenzeichen der Band.
Eines zeichnete alle Beiträge aus - sie waren recht lang, bis zu 15 Minuten. Langeweile kam bei dem fachkundigen, im Durchschnitt eher älteren Publikum, aber nicht auf. Mitreißende Gitarrenriffs von Jackson und Glass oder das Bass-Solo von Kolbe zeigten die Virtuosität der Bandmitglieder. Das trifft auch für Schlagzeuger Carsten Steinkämper zu, der ein Schlagzeugstudium am Konservatorium in Maastricht absolvierte.
Wenn auch der Sound oft an Deep Purple erinnerte zeigten "Epitaph" mit einem Jimi Hendrix Titel, dass sie auch Blues können.
Zwar ist die Musik von "Epitaph" nicht so avantgardistisch wie beispielsweise die von "Guru Guru", die im vergangenen Jahr beim Gitarrensommer spielten. Durch die individuelle Klasse der Bandmitglieder passten sie trotzdem in das hochkarätig besetzte Festival. (Foto: ks)