"Hans Purrmann – der Pfalz verbunden" heißt eine Ausstellung, die das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk), Museumsplatz 1, vom 7. Dezember bis zum 5. März zeigt. Sie wird im Rahmen der Reihe "Klangfarben" am Dienstag, 6. Dezember, um 19 Uhr mit einer Buchvorstellung eröffnet, zu der die Freunde des mpk in Kooperation mit dem Hans Purrmann Archiv einladen. Aus Anlass der Herausgabe der Briefedition "Hans Purrmann und Willibald Gänger.

Ein Briefwechsel über die Kunst und Kultur der 1950er Jahre" (Deutscher Kunstverlag, 2022) zeigt das mpk die Kabinettausstellung. Diese versammelt neben Gemälden von Purrmann auch Werke von Rolf Müller-Landau, Emy Roeder, Werner vom Scheidt und Theo Siegle; auch einige Purrmann-Briefe werden exemplarisch ausgestellt. Für die Brief-Lesung konnten Madeleine Giese und Rainer Furch und für die Musik das Duo ICstrings gewonnen werden. Als Gast spricht Dr. Felix Billeter.
Der 1880 in Speyer geborene Künstler Hans Purrmann wird vielen als Maler, Zeichner und Druckgrafiker vertraut sein. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern bewahrt von ihm einen bedeutenden Bestand von 21 Gemälden, 40 Druckgrafiken und 29 Zeichnungen. Dass Purrmann aber auch ein sehr fleißiger Briefeschreiber war, ist vielfach noch unbekannt. In den Depots des mpk schlummerten bisher noch unveröffentlichte 18 originale Purrmann-Briefe. Sie stammen aus einem Briefwechsel, den er in den 1950er Jahren mit Willibald Gänger, damals Geschäftsführer der Künstlervereinigung "Pfälzische Sezession", führte. Gänger war SPD-Politiker, Inhaber eines Schuhgeschäfts im heutigen Kurort Bad Bergzabern und zwischen 1947 und 1967 Abgeordneter im Landtag von Rheinland-Pfalz. Nach dem Krieg trat er zudem als einer der aktivsten Kulturförderer in der Pfalz auf, half vielen Kulturschaffenden das brachliegende Kunstleben nach den Drangsalen bis 1945 wieder neu zu erwecken und beteiligte sich in der Funktion eines Kunstsachverständigen des Kultusministeriums an der Auswahl und am Ankauf von Werken für das mpk. Sein Haus in Bad Bergzabern war über viele Jahre zudem Treffpunkt eines lokalen Zirkels von bildenden Künstlern.
Bisher konnten die Briefe in ihrer Bedeutung für die Purrmann-Forschung sowie für die Beschreibung der Nachkriegskultur der 1950er Jahre in Rheinland-Pfalz noch nicht ausgewertet werden. Die Schriftstücke bilden als geschlossener Korpus aber ein wichtiges Zeugnis für die nach dem Krieg und der NS-Zeit wiedererwachende freie Kunst- und Künstlerszene im Südwesten Deutschlands und präsentieren Hans Purrmann als Künstler, der mit seinen Zeitgenossen besonders über das Medium des Briefes ein enges Netzwerk pflegte. Ein Lesetisch lädt zum Schmökern ein. Die Publikation wurde gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, die Kulturstiftung Speyer und die Hans Purrmann Stiftung. Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Museumsplatz 1, ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und dienstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet; an Heiligabend, am ersten Weihnachtsfeiertag, an Silvester und Neujahr bleibt das Haus geschlossen. Weitere Informationen unter www.mpk.de.

Ort
Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Museumsplatz 1, 67657 Kaiserslautern

Eröffnung
06. Dezember 2022, 19 Uhr

Ausstellungsdauer
07. Dezember 2022 bis 5. März 2023

Öffnungszeiten
Dienstag 11 – 20 Uhr, Mittwoch – Sonntag 10 – 17 Uhr, Feiertage 10 – 17 Uhr;
Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr geschlossen

Information
www.mpk.de, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel: +49(0)631 3647-201, Fax: +49(0)6313647-202

Eintritt
Sammlungen 3 Euro, Sonderausstellungen 5 Euro, Kombikarte (Sammlungen und Sonderausstellung) 6 Euro, Familienkarte 10 Euro, Jahreskarte 20 Euro, freier Eintritt für Kinder und Schüler bis 16 Jahren
(Foto: mpk, Gemäldesammlung © VG Bild-Kunst, Bonn 2022; Erbengemeinschaft nach Dr. Robert Purrmann)