"Als Kinder Auschwitz entkommen" heißt eine Ausstellung, die in Kooperation mit dem Bezirksverband Pfalz bis 27. November im Foyer des Rathauses in Schifferstadt, Marktplatz 2, gezeigt wird. 25 Acrylbilder der Landauer Malerin Monika Kirks und dazugehörige Skizzen sind 2020 in enger Abstimmung mit Margot Wicki-Schwarzschild entstanden.

Sie hatte zusammen mit ihrer Schwester Hannelore die Deportation überlebt und ihre Lebens- und Leidensgeschichte in einem Buch festgehalten, das der Künstlerin als Grundlage diente. Skizzen und ausgewählte Originaltexte erläutern die historische Situation. Entlang der Chronologie der Deportation und des erzwungenen Frankreichaufenthalts der Familie von 1940 bis 1946 hat Monika Kirks emotionale Bilder aus den Berichten der Geschwister aufgegriffen.
"Ich fand es interessant, sowohl illustrativ eine Geschichte grob vereinfacht auf Packpapier zu skizzieren und jeweils parallel dazu ein Acrylbild zu malen – oft ein Ausschnitt aus der realen mit Fotos dokumentierten Geschichte, um faktische Ereignisse und emotionale Eindrücke zu verbinden", sagt die Künstlerin über ihre Arbeitsweise. Es sei ihr sehr wichtig gewesen, möglichst eng am Erleben Margot Wicki-Schwarzschilds zu bleiben, die im Dezember 2020 starb. Das Rathaus ist montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet.
Darüber hinaus findet eine Reihe von Veranstaltungen im November statt. Am Freitag, 10. November gibt es ab 18 Uhr auf dem Rathaus-Vorplatz Mitmach-Aktionen unter dem Motto "Gedanken zum Frieden – Friedenstauben in der Stadt". Alle sind eingeladen, sich über den Frieden und die eigenen Ängste auszutauschen. Um 19 Uhr referiert Wilhelm von Sternburg im Obergeschoss des Alten Rathauses, Marktplatz 1, über Ruhm und Vertreibung des großen Theatermanns Max Reinhard – "Sie hassen ihn als Juden und Künstler", so der Titel des Vortrags. Nach Reinhards Emigration aus Deutschland 1933 und Österreich 1938 gelangte er nach Amerika. In Hollywood zunächst erfolgreich, geriet er im Exil in eine materiell schwierige Lage und starb 1943 in New York. An seinem Beispiel geht Sternburg auf den dramatischen Kulturverfall in der deutschen Theater- und Konzertszene und die Verfolgung der Künstler in der NS-Zeit ein. Zu einer musikalischen Zeitreise und einem Wissenschaftskabarett laden Dr. Markus Weber am Klavier und Dieter Scheithe am Dienstag, 14. November, um 19 Uhr ins Alte Rathaus ein. Zu hören sind Chansons der damaligen Zeit, eingebettet in literarische Kostbarkeiten von Ringelnatz, Tucholsky und Erich Kästner.
(Foto: Bezirksverband Pfalz)