Die Zahl der Menschen in Rheinland-Pfalz mit Diabetes Typ 2 ist innerhalb von zehn Jahren um 18 Prozent gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Diabetes-Atlas des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung hervor. Demnach litten im Jahr 2021 rund 367.000 Menschen aus dem Bundesland an der auch Altersdiabetes genannten Stoffwechselkrankheit, die dazu führt, dass der Blutzuckerspiegel steigt (2011: 312.000).
"Diabetes Typ 2 kommt mit zunehmendem Alter verstärkt vor. Aufgrund des demografischen Wandels dürfte die Zahl der Betroffenen künftig zunehmen", sagt Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Bei Diabetes Typ 2 lasse sich mit Prävention eine Menge erreichen. Mit geänderten Ess- und Bewegungsgewohnheiten sei die Krankheit vermeidbar oder lasse sich zumindest im Verlauf abschwächen oder hinauszögern. "Ein Schwerpunkt auf Prävention ist auch deshalb so wichtig, weil Diabetes schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann, etwa an Herz und Gefäßen", betont Kleis.
Altersdiabetes: Rheinland-Pfalz über dem Bundesdurchschnitt
Laut Diabetes-Atlas lag der Anteil der Menschen mit Altersdiabetes in Rheinland-Pfalz im Jahr 2021 bei 8,9 Prozent. Den niedrigsten Anteil an Menschen mit Diabetes Typ 2 wies Hamburg (6,2 Prozent) auf, den höchsten Sachsen-Anhalt (13,5 Prozent, Bund: 8,7 Prozent). "Die regionalen Unterschiede bei Altersdiabetes sind nicht allein auf verschiedene Alters- und Geschlechtsstrukturen zurückzuführen, denn die Krankheit hat viele Ursachen wie etwa ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Deshalb ist es wichtig, dass die Nationale Diabetes-Strategie der Vorgängerregierung weiter ausgestaltet und umgesetzt wird", fordert Kleis. Dem Diabetes-Atlas der Krankenkasse zufolge gibt es nicht nur klare Unterschiede zwischen den Bundesländern, sondern auch zwischen den Geschlechtern. Während in den ersten vier Lebensdekaden rheinland-pfälzische Frauen und Männer fast im selben Maß an Altersdiabetes erkrankten, war die Rate bei Männern ab 40 Jahren deutlich höher als bei Frauen. Die höchste Betroffenheit in Rheinland-Pfalz gab es im Alter von 80 bis 89 Jahren mit 25,3 Prozent erkrankten Frauen und 34,4 Prozent erkrankten Männern.