Am 1. August wird der Diplom-Theologe Thomas Stephan die Leitung der Abteilung "Lernkultur und Schulseesorge" in der Hauptabteilung "Schulen, Hochschule, Bildung" im Bistum Speyer übernehmen. Stephan sieht sich in seinem neuen Amt als Brückenbauer zwischen einer sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft und der Kirche, zwischen Menschen und Institutionen.
"Wir leben in einer Zeit, wo Brücken eingerissen werden und daher ist es gerade auch ein Auftrag von Kirche, Brücken zu bauen", sagt Stephan. "Wir müssen uns bei dem, was wir tun, mit anderen vernetzen. Nur binnenkirchlich zu denken, reicht nicht."
Der 49-Jährige stammt aus Bobenheim-Roxheim, wo er sich als Kind und Jugendlicher bei den Messdienern in der Pfarrei St. Maria Magdalena engagierte. Nach seinem Abitur 1991 am Albert Einstein Gymnasium in Frankenthal absolvierte er einen einjährigen Grundwehrdienst. Anschließend studierte er Theologie in Mainz und Innsbruck. Nach fünf Jahren als Pastoralreferent in St. Ingbert und Kandel wechselte er 2004 als Militärseelsorger nach Bruchsal. Neben seinem Einsatz als Lehrer für "lebenskundlichen und berufsethischen Unterricht" für die Soldaten war er dort vor allem als Seelsorger gefragt. "Es war die Afghanistanzeit, in der die Themen ‚Verwundung, Tod und Sterben‘ ständig präsent waren", erklärt Stephan. Er begleitete Soldaten und ihre Angehörigen vor und nach den Einsätzen in dem südasiatischen Staat und kümmerte sich um Traumatisierte. Seit 2005 ist er auch Notfallseelsorger im Bistum.
2012 wechselte Stephan in den Schuldienst und unterrichtete Religion am Goethe Gymnasium in Germersheim und am Gymnasium in Edenkoben. "Ich habe immer gern unterrichtet und den Diskurs mit anderen Menschen gesucht", so Stephan. Das Thema "Tod und Sterben" ließ ihn jedoch auch in der Schule nicht los. Er absolvierte weitere Fortbildungen dazu und arbeitete als Dozent für Trauer und Krisenseelsorge am Institut für Lehrerfortbildung und in diözesanen Bildungshäusern.
Vor drei Jahren übernahm er die Aufgabe als Referent für Schulpastoral mit dem Schwerpunkt Krisen- und Trauerseelsorge, die er auch in der neuen Position weiterführt. "Für mich ist dabei die Kooperation mit anderen Stellen wie zum Beispiel dem Schulpsychologischen Dienst und der Schulsozialarbeit sehr wichtig, denn ich bin überzeugt davon, dass wir Krise und Trauer nur im Team bewältigen können", betont Stephan.
Zur Abteilung "Lernkultur und Schulseesorge" gehören die Referate "Allgemeine Pädagogik und Ganztagsschularbeit", "Schulseelsorge an staatl. Schulen, Krisen- und Trauerseelsorge", "Globales Lernen", "Interreligiöse und interkulturelle Bildung", "Sexualpädagogik und MFM-Zentrale" sowie "Medienethik und digitales Arbeiten" und die Medienstellen und Filmarbeit des Bistums Speyer. (Foto: Thomas Stephan)