Weihbischof Otto Georgens wird am Sonntag, 23. August, die beiden Pastoralassistentinnen Annika Bär und Marie-Christin Mayer sowie den Pastoralassistenten Dominik Schek in den seelsorglichen Dienst im Bistum Speyer aussenden. Die Beauftragung erfolgt im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes, der um 10 Uhr beginnt, im Garten des Priesterseminars in Speyer.
Sollte die Wetterlage eine Feier im Freien nicht zulassen, wird der Gottesdienst kurzfristig in den Dom verlegt. An der Feier können aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie nur geladene Gäste teilnehmen. Die Messe wird aber über die Social-Media Kanäle und die Homepage des Bistums übertragen.
"Als Messdienerin, später Obermessdienerin, Mitglied und Gruppenleiterin in der Kolpingjugend habe ich zunächst eigentlich eine ‚klassische Jugendarbeitskarriere‘ in der Pfarrei absolviert", sagt Annika Bär. Die 28-Jährige stammt aus Kleinkarlbach und hat sich nicht nur in der Pfarrei sondern auch auf Diözesan- und Bundesebene in der Kolpingjugend engagiert. Die Entscheidung, nicht mehr allein ehrenamtlich sondern hauptamtlich in der Kirche zu arbeiten, fiel ihr leicht. Nach ihrem Abitur am Gymnasium in Grünstadt studierte sie in Mainz Diplom-Theologie und katholische Religionslehre und Geschichte für das Lehramt. Nach dem erfolgreichen Abschluss 2018 wurde sie in den zweijährigen Pastoralkurs des Bistums Speyer aufgenommen. "Eine Frage, die mich in den letzten Monaten während meines Pastoralpraktikums in der Pfarrei Heiliger Michael in Deidesheim besonders beschäftigt hat ist, wie wir trotz der Corona-Beschränkungen den Kontakt zu den Menschen halten können", erklärt Bär. Für sie ist es wichtig in der Seelsorge neue Wege zu gehen und das, was sich in der Krise bewährt hat, zum Beispiel in der Nutzung neuer Medien, fortzuführen. "Ich möchte in meiner Arbeit dem Rechnung tragen, was die Menschen bewegt, sehen, was es vor Ort gibt und wie Kirche zukunftsfähig gestaltet werden kann." Seit 1. August arbeitet sie als Pastoralassistentin in der Pfarrei Heiliger Theodard in Rülzheim.
Auch Marie-Christin Mayer ist über die Jugendarbeit und das Engagement in ihrer Heimatpfarrei zum Beruf als Seelsorgerin gekommen. Sie war Messdienerin, Mitglied im Vorstand des Pfarreirates und Gemeindeausschuss-Vorsitzende. Im Jugendverband Junge Kirche Speyer (JUKI) engagierte sie sich in verschiedenen Dekanats- und Diözesangremien. Acht Jahre lang hat sie sich im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) als Dekanatsvorsitzende engagiert und ist seit zwei Jahren Geistliche Leiterin im Dekanat Speyer. "Ich habe über den Verband Kirche noch einmal ganz anders kennengelernt", berichtet die 28-Jährige. "Mir macht es Spaß, Kirche in Gemeinde und Verband zu gestalten". So lag die Entscheidung für das Studium der Theologie nahe. Nach dem Abitur am Kaiserdom Gymnasium in Speyer absolvierte Mayer zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ludwigshafen. Anschließend studierte sie Diplom-Theologie sowie Mathematik und katholische Religionslehre für das Lehramt an der Universität Mainz. Im Rahmen des Praktikums im Pastoralkurs arbeitet sie in dem "WortSchatz"-Projekt der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini in Germersheim mit, an dem sich rund 150 Menschen ehrenamtlich beteiligen. Kern des Projektes ist, die Bibel zum Schatz für Menschen werden zu lassen – zum Beispiel mit Erlebnisführungen durch die Welt der Heiligen Schrift. "Es macht einfach Spaß mit Menschen gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen und Menschen auf ihrem Glaubens- und Lebensweg zu begleiten", so die Pastoralassistentin. Da die zweite "WortSchatz"-Phase bedingt durch Corona erst später abgeschlossen werden kann, wird Marie-Christin Mayer erst ab 1. Oktober ihren Einsatz in der Pfarrei Heilige Anna in Edenkoben beginnen.
"Eigentlich war ich immer in meiner Heimatpfarrei aktiv", berichtet Dominik Schek von "einer ganz normalen kirchlichen Sozialisation". Der 28-Jährige stammt aus Freinsheim. Nach dem Abitur am Werner Heisenberg Gymnasium in Bad Dürkheim wollte er "etwas Praktisches machen" und absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Kindertagesstätte. "Es war spannend so das System Kita kennenzulernen." Über das FSJ kam er in Kontakt mit dem Jugendverband Junge Kirche Speyer (JUKI). "Ich habe dort meine spirituelle Heimat gefunden und gemerkt, wie der Glaube für mich an Relevanz gewinnt". Die Zeit im Jugendverband, wo er gemeinsam mit anderen Mitgliedern in Gruppenleiter-Schulungen junge Menschen fit für die Jugendarbeit machte, bezeichnet er als "prägend" und "Glaubens vertiefend". Deshalb entschied er sich für das Theologiestudium in Mainz, das ab Herbst 2012 als Magisterstudiengang angeboten wurde. In der Studienzeit sammelte er erste seelsorgliche Erfahrungen bei einem Praktikum in der Gefängnisseelsorge. Außerdem war er Teilnehmer an der Kundschafterreise des Bistums nach England, wo er "Kirche aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernen" konnte. "Für meine Arbeit ist mir die Frage wichtig, wie wir als Kirche vor Ort mit Menschen in Kontakt kommen können, die keinen Bezug mehr zu Kirche haben". Seit 1. August arbeitet Dominik Schek in der Pfarrei Heiliger Wendelinus in Ramstein.
Insgesamt gibt es im Bistum Speyer zurzeit 114 Pastoralassistenten/-referenten. Etwa ein Drittel ist in der Pfarrseelsorge tätig, rund ein Viertel als Religionslehrerin oder Religionslehrer, die übrigen arbeiten in der außerordentlichen Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen oder als Bildungsreferenten und in der kirchlichen Verwaltung. Die Pastoralassistenten erhalten ihre Ausbildung im Theologiestudium an einer Universität und in einem zweijährigen pastoralpraktischen Kurs im Priesterseminar in Speyer. Nach der Beauftragung folgt zunächst eine dreijährige Tätigkeit als Pastoralassistent, bevor ihnen nach der zweiten Dienstprüfung der Titel Pastoralreferent verliehen wird.
Ansprechpartner für Pastoralreferentinnen und – referenten im Bistum Speyer ist Diözesanreferent Matthias Zech, Telefon 0 62 32/102 354, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Foto: Bistun Speyer)