Kirche der Pfalz, und Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer, an die Bundesminister Peter Altmeister, Hubertus Heil und Gerd Müller, ein nationales Lieferkettengesetz zu verabschieden. „Aus unserer Menschenrechtsarbeit und von unseren Partnern wissen wir, dass freiwillige Maßnahmen von Unternehmen zum Schutz der Menschenrechte in der Lieferkette nicht ausreichen“, so Schad und Wiesemann.

Viele Konsumgüter unserer Wohlstandgesellschaft entstehen unter fragwürdigen Bedingungen: Betroffen sind unter anderem Kakao und Palmöl, die Herstellung von Kleidern oder die Gewinnung von Rohstoffen zum Beispiel für Autos, Mobiltelefone oder Elektrogeräte. Menschenunwürdige Bedingungen, Kinderarbeit und Sklaverei, aber auch Umweltzerstörungen begleiteten die Produktion der Erzeugnisse. „Die Lieferketten müssen daher insgesamt neu gestaltet werden, um Mensch und Umwelt zu schützen und der globalen Verantwortung gerecht zu werden, die wir als wohlhabendes Industrieland haben“, sind sich die Kirchenmänner einig.
Kirchenpräsident und Bischof zeigen sich besorgt, dass in Deutschland die Vorlage von Eckpunkten für ein nationales Lieferkettengesetz seit Monaten nicht gelingt, während sich auf europäischer Ebene im Dezember 2020 einhellig für ein europäisches Lieferkettengesetz ausgesprochen wurde – ein anspruchsvolles nationales Lieferkettengesetz würde die europäischen Ambitionen fördern.
Mit ihrem Brief knüpfen Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann an vergangene ideelle, finanzielle und organisatorische Unterstützungen für ein Lieferkettengesetz an. Sie befinden sich damit an der Seite einer breiten, bundesweiten gesellschaftlichen Basis, die aus zahlreichen weiteren Kirchengemeinden und Kirchenleitungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften besteht.