Das Bistum Speyer startet mit dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP) in Bochum ein Projekt zu Qualität und Effektivität in der Seelsorge. "Die Kirche wird in Zukunft mit weniger Mitteln auskommen müssen. Gleichzeitig steigen die Erwartungen an die Präsenz und die Qualität kirchlicher Angebote", erklärt Generalvikar Andreas Sturm.
Vor diesem Hintergrund gewinne die Frage nach der Qualität und Effektivität von seelsorglichen Angeboten zunehmend an Bedeutung. Sturm versteht Seelsorge als ein "komplexes Beziehungs- und Heilsgeschehen" und betrachtet die Vielfalt und Verschiedenheit von Seelsorgerinnen und Seelsorgern als "reichen Schatz der Kirche". Professor Matthias Sellmann, der Leiter des ZAP, sieht das gemeinsame Projekt als Chance, Spiritualität und Organisation stärker miteinander zu verbinden und mehr Professionalität in der Seelsorge zu erzielen.
In einem ersten Schritt soll ein Instrument entwickelt werden, mit dem die Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort anhand von konkreten Qualitätskriterien entdecken und miteinander lernen können, wo ihr Wirken als segensreich erfahren wird. "Damit kann erfolgreiche Arbeit Anerkennung finden und die Seelsorge auf die Angebote ausgerichtet werden, die als wirkungsvoll erfahren werden", erläutert Dr. Thomas Kiefer, Leiter der Abteilung Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen. "Das Instrument soll dabei helfen, die eigenen Stärken zu ermitteln, unnötige Kosten und Nerven zu schonen und mehr Transparenz, Selbstwirksamkeit und Berufszufriedenheit zu verwirklichen." Kiefer versteht das Qualitätsinstrument, das in einem partizipativen Prozess zunächst mit drei Pfarreien und zwei Seelsorgeteams aus der kategorialen Seelsorge entwickelt werden soll, als "Seismograph für eine segensreiche Seelsorge". In weiteren Schritten sei eine Ausweitung auf alle Pfarreien und die Handlungsfelder der kategorialen Seelsorge geplant. "Bis zum Jahr 2030 sollen Instrumente zur periodischen Erhebung von Qualität und Effektivität an allen Orten der Seelsorge im Bistum eingeführt sein", bekräftigt Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats.
Das neue Steuerungsinstrument soll als Dienstleistung den Seelsorgeteams im Bistum zugutekommen, zugleich soll es das Seelsorgekonzept der Diözese ("Der Geist ist es, der lebendig macht") mit der Entwicklung der Vision für das Bistum und den pastoralen Konzepten der Pfarreien verbinden. "Es geht dabei um eine motivierende Begründung von pastoraler Qualität und ein theologisches Zusammendenken von Qualität, Effektivität und Segen", unterstreicht Franz Vogelgesang. So könne auch Unterstützungsbedarf in der Seelsorge besser erkannt werden. Professor Matthias Sellmann knüpft daran die Hoffnung, dass wir "wertvolle Hinweise erhalten, um den Gläubigen und den Menschen segensreich zu begegnen."
Kontakt:
Bischöfliches Ordinariat
Hauptabteilung Seelsorge
Seelsorge in Pfarrei und Lebensräumen
Dr. Thomas Kiefer
Telefon 06232 / 102-427
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