Neue Medien, Kanäle und Kommunikationsstrukturen: Mit großer Mehrheit haben die Landessynodalen der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) auf ihrer digitalen Tagung am 16. April 2021 die seit 2018 geplante Einrichtung eines neuen Medienreferats beschlossen. Im Zuge einer Neuausrichtung wird die landeskirchliche Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit künftig in einer Einheit organisiert werden.

Das neue Medienreferat entsteht durch die Zusammenfassung des Presse- und Öffentlichkeitsreferats sowie einiger Aufgabenbereiche aus dem Evangelischen Presseverband e. V. und dem Verlagshaus Speyer GmbH.
Die pfälzische Landeskirche reagiert damit auf knapper werdende Finanzmittel und massive Veränderungen der Medienlandschaft und des Kommunikationsverhaltens ihrer Mitglieder. Das von der Synode beratene „Eckpunktepapier zur Neukonzeption der landeskirchlichen Publizistik und Öffentlichkeitsarbeit“ legt den Fokus auf zwei Bereiche: die Erschließung neuer Zielgruppen und die Kommunikation über digitale Kanäle und Medien.
Felix Kirschbacher, der im März 2021 seine Arbeit als Leiter des Öffentlichkeitsreferats aufgenommen hat, kündigte einen Aufbruch an: „Den Herausforderungen des digitalen Wandels lässt sich nur mit einer neuen Kommunikationskultur begegnen, die nicht nur sendet, sondern auch empfängt. Wir brauchen unterschiedliche Köpfe, die über vernetzte Kanäle kommunizieren und so die Vielfalt unserer Kirche nach innen und außen tragen.“
Um die Neuaufstellung zu ermöglichen, wird sich der Presseverband bis Ende 2022 auflösen. Das von Presseverband und Landeskirche gemeinsam betriebene Verlagshaus Speyer wird bestehen bleiben. Die Evangelische Kirche der Pfalz wird alleinige Gesellschafterin des Verlags. Der Evangelische Pressedienst (epd) bleibt publizistisch unabhängig.
Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm dankte in ihrer Einbringung der von Hans-Peter Dannhorn moderierten Lenkungsgruppe, die 2020 ein Gesamtkonzept zur Medienarbeit der Landeskirche vorgelegt hat: „Von dieser fundierten und wertvollen Arbeit werden wir im anstehenden Transformationsprozess profitieren.“
Bis 2023 wird die Öffentlichkeits-, Medien-, Web- und Rundfunkarbeit schrittweise zusammengeführt. Der Transformationsprozess soll dynamisch organisiert und professionell begleitet werden. Multiprofessionelle Teams müssen aufgebaut und ein gemeinsames Dach für das Medienreferat gefunden werden. Öffentlichkeitsreferent Kirschbacher sieht die aufwändigen Prozesse positiv und blickt der Arbeit freudig entgegen: „Die Veränderungen bieten eine Chance, innovativ und mutig neue Wege zu finden, unserer Botschaft Gehör zu verschaffen. Denn dass wir eine Botschaft – die Frohe Botschaft – haben, die auch heute erzählt, diskutiert, gehört werden muss – daran gibt es nichts zu rütteln.“
Hintergrund: Der Evangelische Presseverband der Pfalz e. V. gibt unter anderem den Evangelischen Kirchenboten heraus und ist für den Evangelischen Pressedienst (epd) sowie den Evangelischen Mediendienst (emd)zuständig.
Die Verlagshaus Speyer GmbH ist eine gemeinsame Gründung des Evangelischen Presseverbandes Pfalz e.V. und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). Sie verlegt unter anderem das Deutsche Pfarrerblatt, religionspädagogische Reihen und den KonfiKalender.
Der Lenkungsgruppe gehörten Oberkirchenrat i. R. Dieter Lutz, Oberkirchenrätin Karin Kessel, Hartmut Metzger (Geschäftsführer des Presseverbands und Verlagshauses), Ralf Peter Reimann (Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland), Kirchenrat Wolfgang Schumacher (Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent der Landeskirche bis Mitte 2020) und Ursula Thilmany-Johannsen (Rundfunkredakteurin und Landessynodale) an.