Kommentar von Klaus Stein
Das ist ein Paukenschlag, der wohl über das Bistum Speyer hinaus zu hören sein wird. Der bisherige Generalvikar Markus Sturm, immerhin Chef der Bistumsverwaltung, hat die Hoffnung auf einen Wandel der römisch katholischen Kirche aufgegeben, quasi resigniert. Dabei hat er mit viel Elan 2018 sein Amt in Speyer angetreten und sich für viele Katholiken zum Hoffnungsträger entwickelt.
Tabulos ging er an die Aufarbeitung des Missbrauchsgeschehens, machte das Bistum bundesweit zum Vorbild.
Auch beim Beschreiten des "Synodalen Wegs" versuchte Sturm, mit großen Schritten voranzugehen. Dass er jetzt das Handtuch wirft ist ein schwerer Schlag für alle, die auf einen Wandel der Kirche gesetzt haben. ALs Insider ist ihm deutlich geworden, wie groß das Beharrungsvermögen der Kirchenfürsten ist, dass es wohl wenig Interesse an Veränderungen gibt.
Das sich Andreas Sturm ebenso wie der frühere als Leiter des Klosters Andechs bekannte Benediktiner Anselm Bilgri der Altkatholischen Kirche anschließt ist konsequent. Als gläubiger Katholik, der auf Erneuerung setzte, sind die Altkatholiken, bei denen es die Priesterweihe für Frauen gibt und man den Papst nicht für unfehlbar hält, eine schlüssige Entscheidung.
Es ist zu hoffen, dass der durch Sturm und Bilgri verursachte Paukenschlag zum Weckruf wird.