Manfred Müller (61) ist neuer Präsident des Bonifatiuswerkes. Der frühere Landrat des Kreises Paderborn wurde am Montag, 7. November, während der Mitgliederversammlung des katholischen Hilfswerkes in Speyer gewählt. Müller tritt die Nachfolge von Heinz Paus (74) an.

Der ehemalige Paderborner Bürgermeister war seit 2013 Präsident des Hilfswerkes. Das Bonifatiuswerk mache mit seiner Arbeit "Leuchttürme des Glaubens" möglich, sagte Müller bei seiner Antrittsrede. Es repräsentiere und lebe die "frohe Botschaft des Evangeliums". Die Arbeit des Hilfswerkes mit Sitz in Paderborn sei "gelebte Solidarität" mit den Katholiken in Nord- und Ostdeutschland sowie in Nordeuropa und im Baltikum. "Kirche und christlicher Glaube brauchen aber – gerade jetzt – viel mehr als nur die Solidarität der Christen untereinander", sagte Müller. Kirche müsse die Menschen erreichen, müsse die Begeisterung und Fröhlichkeit leben, die der christliche Glaube mit seiner überzeugenden Botschaft auslösen könne. Dazu wolle er als Präsident des Bonifatiuswerkes beitragen. Der Bonifatiuswerk-Präsident steht dem ehrenamtlichen Bonifatiusrat als Aufsichtsgremium vor.
Manfred Müller ist Diplom-Verwaltungswirt und stand von 2004 an 16 Jahre als Landrat an der Spitze der Paderborner Kreisverwaltung. In dieser Zeit war er unter anderem auch Mitglied im Vorstand des Landkreistages in NRW und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr dieses Gremiums. Bevor er zum Landrat gewählt wurde, war Müller Bürgermeister seiner Heimatstadt Lichtenau im Kreis Paderborn. Er ist verheiratet, Vater zweier Töchter und hat zwei Enkeltöchter.
Der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, gratuliert Müller zur Wahl: "Der neue Präsident ist für uns eine Bereicherung und kann aufgrund seines reichen Erfahrungsschatzes aus seinen bisherigen Tätigkeiten dazu beitragen, das Bonifatiuswerk bei allen Herausforderungen in eine gute Zukunft zu führen", sagt Monsignore Austen.
Der scheidende Präsident Heinz Paus blickte mit großer Zufriedenheit auf neun Jahre im Amt zurück. Er habe in dieser Zeit eine "sehr aktive katholische Kirche im Norden und im Baltikum" kennengelernt. Besonders das "achte Sakrament", der Kirchenkaffee nach dem Gottesdienst, habe es ihm als Ort der Begegnung angetan. "Von dieser Form des lebendigen Gemeindelebens können wir uns eine Scheibe abschneiden", sagte Paus.
Der gebürtige Münsterländer freute sich darüber, in seiner Studienstadt Speyer Abschied vom Präsidentenamt zu nehmen. Paus konnte aufgrund der Satzung des Bonifatiuswerkes altersbedingt nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren. Monsignore Austen dankt Heinz Paus im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bonifatiuswerkes für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Besonders hebt er hervor, dass Paus dazu beigetragen habe, die Arbeit des Hilfswerkes "zukunftsfähig" zu machen. 2017 hatte es eine Satzungsänderung gegeben, auf deren Grundlage dem Bonifatiuswerk das Spendensiegel des Deutschen Spendenrates verliehen und das Hilfswerk Mitglied im Spendenrat wurde.
Einen weiteren personellen Wechsel gibt es im Bonifatiusrat. Domprobst Dr. Alfred Hoffmann aus dem Bistum Görlitz kandidierte auf eigenen Wunsch nicht mehr für das Gremium. Zu seinem Nachfolger wurde Generalvikar Markus Kurzweil gewählt. Kurzweil betonte: "Im Bistum Görlitz wäre ohne die Hilfe des Bonifatiuswerkes kein Kirchenbau möglich gewesen." Wieder in den Bonifatiusrat gewählt wurden Dr. Annegret Beck (Bistum Erfurt), Nicolaus Graf Droste zu Vischering (Erzbistum Paderborn) und Michael Hänsch (Erzbistum Köln).