Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann ruft zum Osterfest dazu auf, nicht zu resignieren. Trotz aller aktuellen Krisen beinhalte die Osterbotschaft die Hoffnung auf ein neues Leben. Dies zeige sich im Einsatz vieler für die Bewahrung der Schöpfung, verbunden mit der Suche nach der Überwindung sozialer Gräben.
In einem Beitrag für die aktuelle Ausgabe der Kirchenzeitung "der pilger" erinnert Bischof Wiesemann daran, "wie sehr unsere Welt unter dem Egoismus und der Gier von uns Menschen seufzt". Dies zeige sich "in der Zunahme von Wetterextremen, wie Hitzeperioden und Überschwemmungen, im Ansteigen des Meeresspiegels" wie auch "in der Verpestung der Umwelt durch Müll und Abgase".
Durch die Klimakrise würden zugleich soziale Krisen weiter verschärft: "Am unmittelbarsten mit Blick auf die Menschen im globalen Süden, die durch den Verlust ihrer Lebensgrundlagen hungern und zur Flucht gezwungen werden. Aber auch bei uns sind es vor allem die Menschen mit niedrigem Einkommen – kinderreiche Familien und Rentner –, für die die Kraftanstrengungen zum Klimaschutz zur sozialen Überlebensfrage werden."
Deshalb, so der Speyerer Bischof, nehme auch die Zahl derer zu, "die mit apokalyptischen Bildern den Weltuntergang herbeireden". Dem gegenüber werde an Ostern deutlich: "Wir haben trotz allem Grund zur Hoffnung – weil Christus in seiner Auferstehung die ganze geschaffene Wirklichkeit umschlossen und sie aufs Neue auf ihre Bestimmung der Fülle in Gott hin ausgerichtet hat. Darauf dürfen wir vertrauen! Dabei sollen wir mithelfen!"
Im Engagement vieler Menschen – vor allem auch vieler Jugendlicher und junger Erwachsener – spiegele sich für ihn etwas wider "vom Geheimnis der Auferstehung". Ihr Einsatz für die Bewahrung unserer Schöpfung in Verbindung mit sozialer Gerechtigkeit mache sie für ihn zu "Hoffnungsträgern für das neue Leben in Christus". Durch ihren "genügsamen Lebensstil im Einklang mit der Schöpfung", ihr "entschiedenes Eintreten gegen die Zerstörung der Natur und für die Einhaltung von Klimaschutzzielen" wie auch durch ihre "Suche nach neuen Wegen, um unseren ungezügelten Energieverbrauch zu senken und aus erneuerbaren Quellen zu speisen", so Wiesemann, "helfen sie mit, dass Gottes neuer Himmel und neue Erde immer mehr Wirklichkeit werden".