Dürre, Trockenheit und Waldbrände, dann plötzlich Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutsche. Die Gletscher schmelzen, Tierarten sterben aus, Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen: Die Klimakrise ist weltweit spürbar. Der Sommer 2023 war der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
„Der Blick auf die Zukunft in Verbindung mit den wissenschaftlichen Fakten ist ernüchternd“, stellt Steffen Glombitza fest. Der Umweltbeauftragte des Bistums Speyer betont, dass Naturkatastrophen und der fortschreitende Klimawandel zusammenhängen. Das könne nicht mehr geleugnet werden. „Wir müssen den Klimawandel als das anerkennen, was er ist: Die vielleicht größte Bedrohung für den Fortbestand der Menschheit“, sagt er. Umso wichtiger sei schnelles, entschiedenes und konsequentes Handeln - „auch wenn es viele als unangenehm empfinden“, so Glombitza. „Nichts tun wird den Klimawandel nur umso dramatischer beschleunigen.“
Der globale Klimastreik will den Druck auf die Politik erhöhen. Die politisch Verantwortlichen sollen den Klimaschutz entschieden angehen statt nur davon zu reden und längst fällige Maßnahmen zu blockieren. „Darum geht es jetzt: den Klimaschutz stärken, den Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl vorantreiben, gleichzeitig muss Energie gespart werden und eine Verkehrswende gelingen mit besseren und bezahlbaren Alternativen zum Auto“, erklärt Markus Jäckle, Oberkirchenrat der pfälzischen Landeskirche. Der Bereich „Umwelt“ gehört zu seinem Aufgabenbereich, ebenso die Diakonie. Deshalb betont Jäckle: „Die Anstrengungen für mehr Klimaschutz müssen unbedingt sozialverträglich gestaltet werden. Das ist sehr wichtig.“
Markus Magin, Generalvikar im Bistum Speyer, warnt vor so genannten Kipppunkten, unumkehrbaren Veränderungen im Klimasystem. „Soweit darf es nicht kommen. Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Erde nicht umkippt“, mahnt er. Es gehe nicht nur um das Überleben von Menschen, sondern ebenso von Tieren und Pflanzen. „Der globale Klimastreik am 15. September soll ein möglichst vielstimmiger Ruf zur Bewahrung der Schöpfung werden, die Gott uns anvertraut hat. Deshalb unterstützen wir als Kirche diese Initiative."
Die Umweltbeauftragte der Landeskirche, Sibylle Wiesemann, motiviert ebenfalls, am globalen Klimastreik teilzunehmen und gemeinsam mit vielen anderen die Stimme zu erheben - für die Erde, für das Weltklima, für die Schöpfung. „Das klingt groß und ist dabei ganz einfach: Am Freitag, 15. September, zwei bis drei Stunden einplanen und zum Klimastreik in der Nähe gehen. Dann können wir unsere Stimmen vervielfachen, um öffentlich deutlich zu machen: Der Schutz der Schöpfung braucht wirksame, politische Entscheidungen.“
Im Bereich von Landeskirche und Bistum und daran angrenzend finden folgende Proteste statt:
Landau
16 Uhr, Rathausplatz
Neustadt an der Weinstraße
16 Uhr, Hetzelplatz
Mannheim
17 Uhr, Ehrenhof des Schlosses
Saarbrücken
13 Uhr, Landwehrplatz
Karlsruhe
12:30 Uhr, Friedrichsplatz
Hintergrund
Bistum und Landeskirche setzen Klimaschutz an vielen Stellen um und werden ihn verstärken. Das betrifft unter anderem die Energieversorgung, Dienstreisen oder das Beschaffen von Büromaterialien.