Seit 1853 wird im November jeden Jahres mit einer Messfeier der Menschen gedacht, die sich besonders um den Dom verdient gemacht haben. Anlass dafür war der erfolgreiche Abschluss der Domausmalung im 19. Jahrhundert. Am Freitag, 17. November, setzt Domkapitular Franz Vogelgesang die Tradition fort und feiert um 18 Uhr ein Kapitelsamt mit Vesper für die "Wohltäter des Doms:
Die bayerischen Könige, die Förderer des Doms aus dem Dombauverein und der Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer und alle, die zum Erhalt des Speyerer Doms beigetragen haben".
Den Anstoß zu dieser Messfeier gaben vor 170. Jahren die bayerischen Könige. Heute wird in dieser Messe insbesondere der verstorbenen Mitglieder des Dombauvereins und die Förderer aus den Reihen der Europäischen Stiftung gedacht. Viele von ihnen waren dem Dom lang und treu verbunden. Ein besonderes Andenken wird in diesem Jahr Wolfgang Hissnauer gelten, der 14 Jahre dem Dombauverein vorstand und im Januar dieses Jahres verstorben ist.
Zum Hintergrund
Die Stiftsmesse im November hängt zusammen mit der Ausmalung des Domes im 19. Jahrhundert. Am Morgen des 13. Juni 1843 hatte König Ludwig I. den Dom besucht und sich stundenlang ganz allein darin aufgehalten. Als er gegen Mittag den Dom verließ, sagte er zu Bischof und Domkapitel, die ihn vor der Tür erwarteten: "Ich habe mich entschlossen, den Dom malen zu lassen." Die Ausmalung begann am 8. Juni 1846 mit der Darstellung Gottes des Vaters im Apsisgewölbe und wurde beendet am 9. Juli 1853 mit dem Bild der Vertreibung aus dem Paradies. Am 10. September 1853 wurde dann noch das Votivbild über der Außenseite des Portals vollendet. In der letzten Phase der Ausmalung wurden auch neue Altäre im Dom errichtet. Vom 15. bis 17. November 1853 fand die Weihe der neuen Altäre statt. Zum Abschluss der dreitätigen Feier am 17. November 1853 waren auch (der emeritierte) König Ludwig I. und (der regierende) König Maximilian II. anwesend. "Im Dome umlagerten vom frühen Morgen Tausende die Beichtstühle und Altäre, um Seelentrost zu finden. Das Gotteshaus füllte sich wo möglich noch mehr als an den vorhergehenden Tagen. Alle Autoritäten und Beamten der Stadt, ohne Unterschied des Glaubens, erschienen heute beim Gottesdienste, welcher laut des Festprogrammes als Dank- und Bittopfer für die königlichen Wohltäter des Kaiserdoms, Ihre Majestäten König Ludwig und König Maximilian und das ganze königliche Haus gefeiert wurde."
Das Domkapitel ließ durch den Domprediger P. Joseph von Lamezan SJ verkünden, "dass fortan alljährlich wie heute ein feierliches Dank- und Bittamt für ihre Majestäten die Könige Ludwig und Maximilian, die hochherzigen Wohltäter des Domes, und für deren erlauchtes Haus werde gehalten". Die übrigen Wohltäter wurden dann nach und nach in diese Mess-Intention mit eingefügt. (Doms Foto: © Historisches Museum der Pfalz / Archimedix)