Das Bistum Speyer hat die Jahresabschlüsse seiner diözesanen Haushalte für das Jahr 2022 veröffentlicht. Dazu zählen die Haushalte des Bistums, des Bischöflichen Stuhls, des Domkapitels, der Kathedralkirchenstiftung, der Pfarrpfründestiftung und der Emeritenanstalt. Die Abschlüsse wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft.
Sie bestätigen dem Bistum Speyer eine ordnungsgemäße Rechnungslegung in voller Übereinstimmung zu den Vorschriften des Handelsrechts. Die Jahresabschlüsse stehen auf der Internetseite des Bistums zur Einsicht bereit.
„Der Haushalt des Jahres 2022 war stark von den Sondereffekten des dritten Corona-Jahres und von der aus dem Ukraine-Krieg resultierenden Entwicklung an den Finanzmärkten geprägt. Der enorme Zinsanstieg des letzten Jahres führte zu entsprechende hohen Wertpapierabschreibungen, welche in den nächsten Jahren voraussichtlich durch Wertzuschreibungen bis zur Fälligkeit der Wertpapiere ausgeglichen werden können. Trotzdem stellt der vorliegende Jahresabschluss mit einem Eigenkapitalverlust von 50 Prozent eine enorme Schwächung unserer wirtschaftlichen Tragfähigkeit dar, der durch konsequente Haushaltsentlastungen, Priorisierungen und Einsparungen entgegengewirkt werden muss,“ erläutert Diözesan-Ökonom Peter Schappert.
Generalvikar Markus Magin äußert: „Unabhängig von den Sondereffekten des vergangenen Jahres zeigt sich im laufenden Haushaltsjahr und in der Planung für das kommende Jahr, dass wir den Gürtel, was unsere Finanzen betrifft, enger schnallen müssen, als dies noch vor zwei oder drei Jahren absehbar war. Von Manchem, was uns wichtig war, werden wir uns verabschieden müssen. Denn wir wollen sicherstellen, dass das Bistums Speyer auch zukünftig finanziell auf sicheren Füßen steht und auch noch in Jahren und Jahrzehnten Christinnen und Christen bei uns über die Finanzmittel verfügen, um als katholische Kirche Zeugnis von der Liebe Gottes geben zu können.“
Die Erträge aus Kirchensteuern beliefen sich im Jahr 2022 auf rund 144 Millionen Euro brutto – gegenüber rund 135 Millionen brutto im Jahr 2021. Der größte Ausgabeposten waren die Personalaufwendungen in Höhe von rund 135 Millionen Euro. Sie lagen um rund 62 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Hauptgrund dafür ist die erhöhte Rückstellung für die Vorsorgeaufwendungen der Priester und Kirchenbeamten. Rund 67 Millionen Euro hat das Bistum Speyer 2022 als Zuschüsse für die Pfarreien, den Diözesan-Caritasverband und weitere kirchliche Rechtsträger verausgabt.
Der Jahresabschluss des Bistums weist für das Jahr 2022 einen Jahresfehlbetrag von 49 Millionen Euro aus.
Weitere Informationen zu den Jahresabschlüssen des Bistums:
https://www.bistum-speyer.de/bistum/finanzen/haushalte-dioezese/