Bistum Speyer hat seine Jahresstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Gebiet der Diözese lag im Jahr 2023 bei rund 451.000. Im Vergleich zum Vorjahr 2022 sank die Mitgliederzahl um rund 3,2 Prozent.
Hauptursache ist die weiterhin hohe Zahl von Kirchenaustritten: 9.158 Menschen haben die katholische Kirche in der Pfalz und im Saarpfalzkreis im Jahr 2023 verlassen – somit rund 2.700 weniger als im Jahr zuvor. Im Jahr 2022 waren es 11.859 Menschen.
Hörende Kirche sein
"Die Zahl der Austritte ist zwar zurückgegangen, jedoch ist dies in keiner Weise beruhigend. Denn zeitgleich wird deutlich, dass die Kirche für die Lebenswirklichkeit vieler Menschen nicht mehr von Bedeutung ist, was ich zutiefst bedauere", erklärt Generalvikar Markus Magin. Die jüngste Kirchenmitgliedsuntersuchung zeige, dass dort, wo Kirche nicht mehr praktiziert wird, auch das Bewusstsein von der Nähe Gottes in der Welt schwindet. "Wir müssen hinsehen, hinhören und verstehen lernen, was die Menschen heutzutage bewegt, denn nur so schaffen wir Orte, in denen der Glaube für alle eine Heimat sein kann", bekräftigt Magin.
Der Speyerer Generalvikar blickt in die Zukunft: "Wir stehen vor großen Herausforderungen, denen wir uns stellen wollen, so sind wir mit der konsequenten Aufarbeitung des Missbrauchs zwar noch lange nicht am Ende, doch wir sind auf einem guten Weg. Wir haben eine Verantwortung als Christinnen und Christen, für uns selbst als Kirche, dann aber auch für unsere Gesellschaft die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und sexualisierte Gewalt entschieden vorzubeugen."
Menschen einladen, den Glauben individuell auszuleben
Generalvikar Magin: "Unsere Gesellschaft ist geprägt von multiplen Krisen, die sich auf alle Lebensbereiche ausweiten. In dieser Zeit kann die frohe Botschaft des Evangeliums Halt und Kraft spenden und den Menschen Impulse geben im Miteinander, in der Familie, auf der Arbeit. Glaube entsteht in der Gemeinschaft und er prägt – sozial wie auch spirituell. Das Bistum Speyer setzt deshalb verstärkt auf innovative Glaubensformate, bei denen sich Ehrenamtliche und Hauptamtliche treffen und miteinander ihre Ideen für die Kirche vor Ort austauschen und weiterentwickeln. Da ist zum Beispiel die Initiative ‚Kirche Kunterbunt‘, die Kirche für Familie neu entdeckt oder auch in der Nachbarschaftsarbeit, bei der Menschen ihren Glauben im Alltag teilen. Damit wird sichtbar, dass Glaube und Christentum nicht nur in den Pfarreien zu Hause sind.
Taufen, Erstkommunionen und kirchliche Eheschließungen ebenfalls leicht gesunken
Im Bereich der Zahlen für Taufen und Erstkommunionen verzeichnete das Bistum Speyer im Vergleich zum Jahr 2022, als viele kirchliche Feiern aus der Corona-Zeit nachgeholt wurden, einen leichten Rückgang: 2023 wurden rund 2.500 Kinder getauft (im Jahr 2022 waren es rund 3.000) und rund 3.100 Kinder feierten ihre erste Heilige Kommunion (im Jahr 2022 rund 3.400). Die Zahl der Trauungen sank von 730 im Jahr 2022 auf 584 im Jahr 2023. Die Zahl der kirchlichen Bestattungen lag bei 5.916. Der Anteil der Gottesdienstbesucher ist gestiegen und liegt nach drei Coronajahren bei 4,9 Prozent (im Jahr 2022 bei 4,1 Prozent.)
Weitere Informationen zur Statistik 2023 des Bistums Speyer
https://www.bistum-speyer.de/bistum/zahlen-und-statistik/