Von Klaus Stein
Seit einigen Wochen ist Eva Wöhlert die neue Vorsitzende der Speyerer Karneval Gesellschaft (SKG). Sie steht in dieser Funktion vor größeren Herausforderungen: "Ich habe gewusst, auf was ich mich einlasse, denn als Prinzessin bekam ich einen guten Eindruck, welch zeitlicher Aufwand hinter einer erfolgreichen Arbeit für die Fasnacht steckt", sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Zeit sei auch die größte Herausforderung. "Ich hatte nie Zweifel, dass ich Vorsitzende kann", so die selbstbewusste junge Frau.
Durch ihre Arbeit als Marktmeisterin bei der Stadtverwaltung sei sie es gewohnt, zu organisieren und zu motivieren. Erst einmal habe sie sich kritisch alles angeschaut, um dann Dinge im Verein zu optimieren. An erster Stelle sei der Aufbau eines Teams gestanden mit Leuten, die wissen was sie tun.
Auch wolle sie eine Grundstruktur schaffen, mit der die SKG neue Mitglieder gewinnen kann, denn der Altersdurchschnitt im Verein sei hoch. Ziel sei, dass die SKG als jung und innovativ wahrgenommen werde, als Verein, der viel macht und bei dem die Mitarbeit Spaß macht. Auch sollen gesellige Veranstaltungen unter dem Jahr den Zusammenhalt stärken.
Ein gutes Beispiel, wie das laufen kann, sei sie selbst. Eva Wöhlert bezeichnet sich als "Ziehkind" ihres Vorgängers Daoud Hattab: "Prinzessin war eine gute Lehrzeit, bei der ich meine Fähigkeiten einbringen konnte."
Mit Sandra Müller als neuer Leiterin der Damensitzung sei die Verjüngung gelungen. Die Tochter von Horst Kapp bringe die nötige "Stressresistenz" mit und profitiere von den Erfahrungen ihrer Vorgängerinnen.
Damen- und Herrensitzung seien erfolgreiche Formate, die weiter Bestand haben werden. Das Problem des fehlenden Büttennachwuchses will die Vorsitzende dadurch angehen, dass interessierten Mitgliedern die Möglichkeit zum Besuch von Büttenrednerseminaren gegeben werde. Der Verband biete solche Seminare an.
"Ich bin überzeugte Netzwerkerin und halte deshalb eine enge Zusammenarbeit mit anderen Vereinen für wichtig." Deshalb sehe sie im Bereich Tanzsport derzeit keinen Handlungsbedarf: "Es gibt bereits sehr aktive Tanzsportgruppen in Speyer, die gerne bei unseren Sitzungen auftreten, weshalb wir nicht krampfhaft etwas Eigenes aufziehen werden." Nur wenn Bedarf da sei, werde man aktiv, schränkte sie ein. Allerdings gebe es wieder ein Männerballett und eine Damenschautanzgruppe.
Den Ansatz mit der Narrengilde hält Eva Wöhlert für Interessant.
"Wir vertrauen auf unsere Sitzungspräsidenten und lassen den Akteuren thematisch große Freiheiten." Allerdinge gebe es einen Grundsatz: "Die SKG muss sauber bleiben." (Foto: ks)