Von Klaus Stein
Was treibt Menschen dazu, sich in einer Partei zu engagieren, ihr über Jahrzehnte die Treue zu halten? Rita Hagel wurde vor einigen Tagen für 50 Jahre Mitgliedshaft in der SPD geehrt. Bei ihr war es die sozialdemokratische Prägung, denn sie kommt aus einer SPD-Familie.
Es sei Willi Brand gewesen, der die für die Partei ihrer Vorfahren begeistert habe, sagt sie im Gespräch mit speyer-info, zu dem sie ihre Freundin Trudel Löffler mitgebracht hatte. Für Brand habe sie mit 18 Jahren Wahlkampf gemacht, denn er stand für einen neuen Zeitgeist, habe die Jugend begeistert.
Rita Hagel hatte schon immer eine "soziale Ader", wie man so schön sagt. Als Tagesmutter beim Kinderschutzbund betreute sie über viele Jahre weg den Nachwuchs einer kinderreichen Familie: "Zu einigen habe ich immer noch Kontakt, die freuen sich, wenn sie mich sehen."
Auch sei sie sei eine Zeit lang im Verband für Alleinerziehende aktiv gewesen, der sich auf Stadtebene aufgelöst habe, sagt sie. Die fitte Seniorin ist verheiratet, hat zwei eigene Kinder und ist zweifache Oma.
Gemeinsam mit ihrer Freundin Trudel und anderen SPD-Frauen habe man vor Jahren die SPD in Dudenhofen zu einem Höhenflug gebracht, der mit der Wahl eines SPD-Ortsbürgermeisters seinen Höhepunkt hatte. Mit Genugtuung sehe sie, dass der ehemals schwarze Süden des Landkreises inzwischen rot dominiert wird.
Aktuell engagiert sie sich bei der Siedlergemeinschaft in Speyer-Nord, ist dort im Vorstand, betreut dort die Seniorenstube mit und organisiert Altennachmittage.
Die beiden Sozialdemokratinnen treibt - wie die meisten Bürger*innen - die durch Pandemie und Krieg verursachten Probleme um. Allerdings vertrauen sie den politisch Handelnden, haben Verständnis dafür, dass angesichts der nie gekannten Herausforderungen nicht immer alles glatt läuft: "Ich blicke trotz aller Krisen eher zuversichtlich in die Zukunft", versichert Rita Hagel zum Schluss. (Foto: ks)