Von Klaus Stein
Brigitte Mitsch ist tot! Es für ihre Familie - sie hinterlässt drei Töchter - und Freunde ein Schock, als sie am Mittwoch die Nachricht erhielten, dass sie tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Es war überraschend, dass die 68-Jährige aus dem Leben und vielfältigem Schaffen gerissen wurde. 

Mit großem Engagement war sie seit 2017 Vorsitzende der Interessengemeinschaft Behinderter und ihrer Freunde (IBF): "Brigitte Mitsch hinterlässt eine nur schwer zu füllende Lücke", sagt der stellvertretende IBF-Vorsitzende Thomas Stassek. Als Vorsitzende sei sie gut vernetzt gewesen, habe mit großem Engagement die Interessen von Menschen mit Beeinträchtigungen vertreten, so Stassek.
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Neben ihrem Amt als IBF-Vorsitzende war Brigitte Mitsch von 2018 bis 2022 auch Behindertenbeauftragte der Stadt Speyer.
Brigitte Mitsch hatte kein einfaches Schicksal. Geboren in Berlin, wo sie auch die ersten Lebensjahre verbrachte. Ihr Lebensweg führte in die Pfalz, zuletzt nach Speyer. Nach der Schule machte sie eine kaufmännische Ausbildung.
Nach Speyer kam sie der Liebe wegen, denn sie heiratete in ihrer zweiten Ehe einen Domstädter, der allerdings verstarb. Das Schicksal schlug bei ihr weiter zu, denn mit etwa 60 Jahren verfiel sie ins Koma, in dem sie lange Zeit gefangen war. Als sie wieder aufwachte, konnte sie nicht mehr laufen  - sie landete erst einmal im Pflegeheim. Dazu kam noch ein Nierenversagen, so dass sie mit der Dialyse leben musste.
Die starke Frau schaffte es, aus dem Pflegeheim wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Brigitte Mitsch genoss allseits großen Respekt. Sie wird in positiver Erinnerung bleiben! (Foto: ks)

Das Foto zeigt Brigitte Mitsch auf der Rollstuhl-Rampe am Freizeitgebiet "Schlicht" bei Neuhofen.