An der TU Kaiserslautern (TUK) wird im Bachelorstudiengang Molekulare Biologie großer Wert auf praktische Inhalte gelegt. Auch ein studentisches Team profitiert davon. Es arbeitet daran, die Herstellung von Proteinen zu vereinfachen, die auch in menschlichen Zellen vorkommen. Das kann für Therapien interessant sein. Die Arbeiten sind Teil eines internationalen Wettbewerbs zur Synthetischen Biologie.
Dabei kommt den Studierenden das erlernte Wissen in Theorie und Praxis sowie eine enge Betreuung zugute. Ideale Studienbedingungen bescheinigt der Kaiserslauterer Biologie auch das aktuelle CHE-Ranking. Interessierte können sich bis zum 31. August in den zulassungsfreien Studiengang einschreiben.
In den Biologie-Laboren auf dem Unicampus herrscht in diesen Tagen reges Treiben. Die Kaiserslauterer Studierenden, die beim internationalen Genetically Engineered Machine Wettbewerb, kurz iGEM, teilnehmen, haben ein volles Programm. Ihr Ziel ist es, die Arbeit vor einer Jury und etwa 300 weiteren Teams aus aller Welt vorzustellen.
Die Nachwuchsforschergruppe arbeitet daran, ein System zu entwickeln, mit dem man Proteine synthetisieren kann, die bisher nur schwer künstlich zu erzeugen waren. Dazu setzen die neun Studierenden auf den Mikroorganismus Leishmania tarentolae. „Diese Protozoen-Gattung verhält sich bei der Modifikation von Proteinen ähnlich wie menschliche Zellen“, sagt Julia Spänle vom Kaiserslauterer iGEM-Team. „Dies macht den Organismus unter anderem interessant, um Proteine für Therapien zu produzieren. Unser Hauptfokus liegt dabei aktuell auf einem Protein des Coronavirus SARS-CoV-2. Wenn uns die Herstellung gelingt, wäre es denkbar, langfristig einen Impfstoff daraus zu entwickeln.“ Fachlich unterstützt wird das Team von Professor Dr. Michael Schroda (Abteilung Molekulare Biotechnologie und Systembiologie) und Professor Dr. Marcel Deponte (Abteilung Biochemie des Fachbereichs Chemie).
Dass die Studierenden bereits in ihrem Bachelorstudium so selbstständig an einem eigenen Forschungsprojekt arbeiten, haben sie auch ihrer praxisnahen Ausbildung zu verdanken. „Wir legen viel Wert darauf, theoretisches Wissen auch in der Praxis anzuwenden“, sagt Professorin Dr. Nicole Frankenberg-Dinkel, die Dekanin des Fachbereichs Biologie. „Der Studienablauf sieht viele praktische Arbeiten im Labor vor und vermittelt aktuelle Techniken und Methoden, damit Studierende lernen, Forschungsprojekte selbständig durchzuführen und ihr lösungsorientiertes Denken zu schulen.“ Auch das Betreuungsverhältnis ist an der TU Kaiserslautern im Vergleich zu den großen Universitäten sehr gut. Die Studierenden arbeiten und lernen in kleinen Gruppen. Es besteht ein direkter, persönlicher Kontakt zu den Dozentinnen und Dozenten. „Man kennt sich, Studierende sind nicht nur eine Matrikelnummer“, so Frankenberg-Dinkel weiter.
Die idealen Studienbedingungen bescheinigt dem Bachelorstudiengang Molekulare Biologie auch das aktuelle CHE-Ranking. In drei von vier Kategorien landet die TU Kaiserslautern in der bundesweiten Spitzengruppe. So zeigen sich die Studierenden sehr zufrieden mit der Unterstützung am Studienanfang, dem Lehrangebot und den Laborpraktika. Besonders gelobt wurde dabei die Vermittlung fachwissenschaftlicher, methodischer und fachübergreifender Kompetenzen. Aber auch in der Kategorie „Allgemeine Studiensituation“ schneidet der Bachelorstudiengang mit guten Noten ab.
Der sechssemestrige Bachelorstudiengang vermittelt wichtiges Basiswissen aus Botanik, Ökologie, Biodiversität, Genetik, Humangenetik, Tier- und Pflanzenphysiologie, Biotechnologie, Mikrobiologie, Neurobiologie, Biophysik, Zoologie sowie Zellbiologie. Im letzten Studienjahr können die Studierenden ihr Grundlagenwissen in zwei frei wählbaren Fachgebieten vertiefen. Zudem sieht das Studium ein Betriebs- oder Forschungspraktikum vor, um sich früh beruflich zu orientieren.
Am Ende des Studiums steht die Bachelorarbeit an, bei der die Studierenden an einem eigenen Projekt im Labor arbeiten. Die TUK bietet darüber hinaus einen sich nahtlos an das Bachelorstudium anschließenden Masterstudiengang an, in dem die Studierenden aus den folgenden vier Vertiefungsrichtungen auswählen können: die Biotechnologie von Mikroorganismen und Pflanzen, die molekulare und biochemische Zellbiologie, der Aufbau und die Funktionsweise des Nervensystems sowie die Ökologie und Biodiversität niederer Organismen.
Studieninteressierte haben noch bis zum 31. August Zeit, sich einzuschreiben. Weitere Informationen gibt es unter:
www.bio.uni-kl.de/studium-lehre/studiengaenge/bachelor-molekulare-biologie/ (Foto: TUK)