Die Sparkasse Vorderpfalz hat im Geschäftsjahr 2021 ein solides Ergebnis erreicht, trotz Pandemie und schwieriger Rahmenbedingungen, der andauernden Niedrigzinsphase sowie erhöhter regulatorischer Auflagen. Das berichtet Sparkasse-Chef Thomas Traue und seine Vorstandskollegen Oliver Kolb und Ulli Sauer.
Das Wertpapiergeschäft stieg um 11,6% auf 2.016 Mio. Euro, das Kreditgeschäft mit Privatkunden um 5,6% auf 2,4 Mrd. Euro, die Kundeneinlagen um 4,1% auf 4,7 Mrd. Euro und die Bilanzsumme um 1,8% auf 5,6 Mrd. Euro.
Sparkasse ist verlässlicher Partner in der Pandemie
Sparkassen-Chef Thomas Traue betont: "Auch im zurückliegenden Jahr hat die Pandemie mit ihren Folgen die Wirtschaft und unsere Kundinnen und Kunden vor große Herausforderungen gestellt. In dieser schwierigen Zeit war und ist es uns wichtig, für unsere Kundinnen und Kunden auf allen Kanälen erreichbar zu sein, um auf ihre individuellen Sorgen und Nöte eingehen zu können. Als unsere Kunden uns ganz besonders brauchten, waren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großer Leistungsbereitschaft für sie da. Wir haben unsere Expertise und Lösungskompetenz in ihren Dienst gestellt. Und unsere Kunden zahlen das zurück, in dem sie uns vertrauen und auf uns als Finanzpartner setzten. Sie machen deutlich mehr Geschäfte mit uns, was sich an den Zuwächsen in unserer Bilanz 2021 ablesen lässt".
Erträge wegen Niedrigzinsniveau weiterhin unter Druck / Jahresüberschuss mit 3,8 Mio. Euro auf Vorjahresniveau
Thomas Traue bekennt: "Mit den Ergebnissen 2021 sind wir auf Kurs. Zwar konnten wir erfreulicherweise unser Geschäft ausbauen und unsere Provisionseinnahmen steigern, aber auf Dauer ist eine vollständige Kompensation des Rückgangs unseres Zinsertrages nicht möglich. Der Zinsertrag, eines unserer wichtigsten Ertragsquellen, sank wie in den Vorjahren aufgrund der Niedrigzinsphase (2021: minus 8,4 Prozent auf 92,1 Mio. Euro / 2020: 100,5 Mio. Euro). Der konstante Rückgang des Zinsüberschusses zeigt das Dilemma: Wir können zwar erfreulicherweise unser Geschäft mit Kunden stetig ausbauen, aber die Erträge lassen sich nicht in gleichem Maße steigern. Der Provisionsüberschuss stieg um 7,7 Prozent auf 35,9 Mio. Euro. Der Sach- und Personalaufwand stieg wegen Umbauarbeiten um 2,4% auf 90,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss ist mit 3,8 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (2020: 4 Mio. Euro) und erhöht das Eigenkapital. Traue betont: "Unser Eigenkapital können wir nur mit den erzielten Jahresüberschüssen stärken. Dies ist die Basis, um mehr Kredite an unsere Kunden vergeben zu können. Dadurch trägt die Sparkasse zum wirtschaftlichen Wachstum in der Region bei". Das Kernkapital erhöhte sich auf 551,8 Mio. Euro, was einer Kernkapitalquote von 15,62% entspricht. Damit erfüllt die Sparkasse Vorderpfalz alle regulatorischen Anforderungen.
Kreditgeschäft mit Privatkunden legt um 5,6 Prozent zu
Die Sparkasse Vorderpfalz verbuchte 2021 im Kreditgeschäft deutliche Zuwächse. Der Gesamtbestand an Krediten mit Privatkunden erhöhte sich trotz auslaufender Finanzierungen und verstärkter Tilgungsaktivität um 5,6 Prozent auf 2.399 Mio. Euro, Kredite an Geschäftskunden stiegen um 2,1 Prozent auf 1.798 Mio. Euro. "Wir haben erneut von der guten Entwicklung im Bereich des privaten Wohnungsbaus profitiert. Ob für den Werterhalt der eigenen vier Wände, den Neubau oder als Kapitalanlage - Wohnungsbaukredite wurden in der Vorderpfalz besonders stark nachgefragt. Unsere Kunden setzten auch 2021 weiterhin auf eine möglichst lange Zinsbindung von im Schnitt fünf bis zehn Jahren, um sich das niedrige Zinsniveau zu sichern", so Ulli Sauer.
BusinessCenter bietet umfangreiches Serviceangebot
"Das positive Resultat im Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen zeigt, dass unsere Kunden die qualitativ hochwertige Beratung durch unsere Spezialisten und ebenso das umfangreiche Serviceangebot unseres "BusinessCenter" schätzen und sich mit Finanzierungsfragen gerne an uns wenden. Gewerbliche Kunden können in unserem "BusinessCenter" ein umfassendes Dienstleistungsangebot abrufen. Dort geht es beispielsweise um Kontoeröffnungen, Zahlungsverkehr und gewerbliche Kreditlinien, um Cash-Management und Rücklagenbildung, um Versicherungen wie die Betriebshaftpflicht, aber auch um private Vermögensangelegenheiten. Auch bei Vorsorge-, Anlage- und Kreditprodukten unterstützt das "BusinessCenter" unsere gewerblichen Kunden. Die Experten sind dort von Montag bis Freitag und von acht bis 20 Uhr durchgehend telefonisch (0621/5992-400), per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), über unsere Homepage bzw. das Online-Banking und die Sparkassen-App zu erreichen. Dieser Service verschafft unseren gewerblichen Kunden mehr Flexibilität bei der Erledigung ihrer Bankgeschäfte", betont Sauer.
Kundeneinlagen: plus 4,1 Prozent / Wertpapiere: plus 11,6 Prozent.
Die Kundeneinlagen insgesamt wuchsen um 186 Mio. auf 4.730 Mio. Euro. Dies entspricht einem Plus von 4,1 Prozent. Die Suche nach Alternativen im Niedrigzinsumfeld sorgte auch bei Wertpapieren und Investmentfonds für einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, Wertpapiere (Depot B und Deka) erhöhten sich um 11,6 Prozent auf 2.016 Mio. Euro. Auch die Zahl der Deka-Sparpläne mit Wertpapieren erhöhte sich deutlich: 2021 haben die Sparkassenkunden 3.100 neue Deka-Fondssparpläne abgeschlossen, doppelt so viele wie das Jahr zuvor. In der Niedrigzinsphase halten Kunden ihre Gelder weiterhin kurzfristig verfügbar: Der Bestand an Sichteinlagen stieg um 4,9 Prozent auf 3.968 Mio. Euro.
Oliver Kolb, im Vorstand verantwortlich für das Privatkundengeschäft, betont: "Unsere Kunden setzen sich zunehmend mit den Alternativen zum klassischen Sparen auseinander und nehmen unser Wertpapierangebot sehr gut an. Wir halten diese Entwicklung für sehr erfreulich und für absolut richtig. Wertpapiere sind gerade mittel- bis langfristig ein unerlässlicher Baustein in der Vermögensbildung und bei der Altersvorsorge. Denn: Wer sein Erspartes vermehren und vor Kaufkraftverlust schützen möchte, sollte sein Geldanlageverhalten – insbesondere auch in Zeiten einer deutlich gestiegenen Inflationsrate - gründlich überdenken. Dabei kommen Anleger heutzutage an Wertpapieren kaum vorbei. Die langfristige DAX-Kurve zeigt: Trotz der Kursrisiken lohnt es sich, einen Teil der Ersparnisse und der Altersvorsorge in Aktien, Fonds oder nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Fondssparen ist aktuell eine gute Alternative. Und für die Anlage reichen schon 25 Euro im Monat. Mit einem Vermögensaufbau in Nachhaltigkeitsfonds können Kunden zudem ökologische, soziale und ökonomische Verantwortung übernehmen."
Kunden nutzen Beratung vor Ort und im Netz
Auch 2021 nehmen immer mehr Kunden digitale Services der Sparkasse Vorderpfalz in Anspruch. Mit über 7,4 Millionen Besuchern und über 48 Millionen Zugriffen im Jahr ist die Internetfiliale neben dem KundenDialogCenter mit über 213.690 Telefonanrufen sowie 7.888 Textchats inkl. WhatsApp, der am meisten frequentierte Weg zur Sparkasse. Über 87.000 Privat- (plus 7,9%) und 10.942 Geschäftsgirokonten (plus 2,4%) sind bereits für das Onlinebanking freigeschaltet, 46.355 Bankingnutzer (plus 22,7%) erledigen ihre Bankgeschäfte mobil über die Sparkassen-App.
Oliver Kolb betont: "Unser Anspruch ist es, dass Kunden uns von überall erreichen können – ob digital oder analog. Wir möchten unsere Services und Produkte über alle Kanäle zugänglich machen, einschließlich der persönlichen Beratung vor Ort und im Netz. Die Kunden geben den Takt vor, nach dem wir unsere Angebote ausrichten. Denn viele Kunden suchen zu unterschiedlichen Zeiten fundierten Rat zu ihren Finanzen. Und das nicht allein in der Geschäftsstelle, sondern vermehrt auch auf digitalen Wegen. Über das Medium ihrer Wahl können uns die Kunden deutlich besser und komfortabler erreichen als bisher. Hierbei schätzen immer mehr Menschen den Komfort, die Schnelligkeit und die einfache Handhabung unserer digitalen Services. Das Smartphone entwickelt sich immer mehr zur Schaltzentrale für finanzielle Angelegenheiten und die Sparkassen-App damit zu einem der meistgenutzten Zugangskanäle für unsere Kunden. Übrigens: Die App Sparkasse ist die beste Lösung für alle, die Banking übers Smartphone erledigen möchten. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs von Stiftung Warentest. Sie hat Anfang des Jahres Multibanking-Apps geprüft, also Anwendungen, mit denen Nutzerinnen und Nutzer ihre Konten bei Banken und Sparkassen führen können. Auf dem Spitzenplatz: die App Sparkasse. Sie liegt sowohl in den Versionen für Android-Smartphones als auch für iPhones jeweils auf dem ersten Rang. Zudem stellten die Prüfer bei der App Sparkasse den besten Schutz der persönlichen Daten im Test fest".
"Ganzheitliche Beratung" wird 2022 ausgebaut
Oliver Kolb sieht mehr individuellen Beratungsbedarf. Er betont: "Das 'Persönliche' war und ist das entscheidende Element in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden, ganz gleich ob unsere Services digital oder bei unseren Standorten abgerufen werden. Ob persönlich, am anderen Ende der Telefonleitung oder hinter den elektronischen Anwendungen, das 'Persönliche' verbunden mit ausführlichen Beratungsgesprächen mit unseren Kunden werden wir 2022 weiter ausbauen. Dreh- und Angelpunkt wird der Einsatz des Sparkassen-Finanzkonzeptes sein. Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen Finanz-Check, durch den der Kunde seine ganz persönliche Finanz- und Vorsorgesituation analysieren und in Einklang mit seinen Zielen und Wünschen bringen kann. Eventuelle Lücken und Ungleichgewichte werden aufgedeckt und mit Hilfe der Sparkassenberater ausgeglichen. Wir bieten unseren Kunden eine faire, qualitativ gute, ergebnisoffene und an den Kundenbedürfnissen ausgerichtete Beratung".
Immobilien boomen / Blick auf Kreditzinsen lohnt sich
Mit den Erfahrungen der Pandemie in den letzten Jahren ist der Wunsch nach eigenen vier Wänden unverändert groß. Das trägt auch zu einer Steigerung des Immobiliengeschäftes der Sparkasse bei, die Provisionserträge wurden um 13,86 Prozent gesteigert. Kolb informiert: "Die Preise für Immobilien werden weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben, umso wichtiger ist es, sich als Verkäufer und Käufer von Immobilien gut beraten zu lassen. Angesichts der sehr niedrigen Eigentumsquote wollen wir durch gute Baufinanzierungen möglichst viele Menschen ins Eigenheim oder in die Eigentumswohnung bringen oder aus Klimaschutzgründen bei der energetischen Sanierung helfen. Wichtig: Bauherren und Immobilienkäufer profitieren zurzeit noch von niedrigen Zinsen. Wie lange die Konditionen so günstig bleiben, kann niemand voraussagen. Daher ist gut beraten, wer sich das Niveau von heute für die Zukunft sichert. Tatsächlich sind die Zinsen bei Baufinanzierungen in den vergangenen Monaten bereits leicht gestiegen. Zudem ist die Inflation im Euroraum so hoch wie seit langem nicht mehr, weshalb der Druck auf die Europäische Zentralbank zunimmt, ihre Politik extrem niedriger Zinsen zu überdenken. Vor diesem Hintergrund ist es bei einer langfristigen Immobilienfinanzierung besonders ratsam, sich vor steigenden Zinsen zu schützen. Die heute günstigen Darlehenszinsen lassen sich mit einem Bausparvertrag auch für die Zukunft sichern – ganz egal, ob es um den Erwerb von Wohneigentum geht oder um die Sanierung und Modernisierung des in die Jahre gekommenen eigenen Zuhauses".
Wichtiger Beitrag für Gemeinwohl: 641 Projekte profitieren 2021 von der Förderung durch die Sparkasse Vorderpfalz
Auch die gesellschaftliche Bilanz der Sparkasse Vorderpfalz kann sich für das Jahr 2021 sehen lassen. Die Sparkasse unterstützte mit 908.489 Euro im zurückliegenden Jahr 641 Vereine, Schulen, Projekte und Initiativen in Ludwigshafen, Speyer und dem Rhein-Pfalz-Kreis. Von den Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsgeldern der Sparkasse profitierten die Bereiche Soziales, Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung, Brauchtum, Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz sowie Sport.
Thomas Traue betont: "Bildung, Soziales, Brauchtum, Kultur und Sport - viele Aktivitäten von Vereinen und Institutionen wären ohne ehrenamtlich Engagierte nicht möglich. Manchmal benötigt Engagement jedoch auch finanzielle Unterstützung – beispielsweise für Instrumente und Trikots, für Jugendfahrten und Renovierungsmaterial, für Spielgeräte, Theaterkostüme und Umweltschutz. Seit vielen Jahren fördert die Sparkasse Vorderpfalz mit ihren Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsgeldern konkrete Projekte in vielen Bereichen der Gesellschaft. Damit leisten wir einen direkten und oftmals wichtigen Beitrag für die kulturelle Vielfalt und das soziale Leben in unserem Geschäftsgebiet. Als regional verankerte und kommunal getragene Sparkasse glauben wir an die Kraft der Gemeinschaft, insbesondere auch in der Corona-Pandemie. Deshalb unterstützen wir und unsere fünf Stiftungen Vorhaben, die möglichst vielen zugutekommen".
Nachhaltigkeit rückt noch stärker ins Zentrum der Sparkasse
Im Dezember letzten Jahres haben die Sparkassenvorstände die "Selbstverpflichtung für Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften" unterzeichnet. Darin verpflichtet sich die Sparkasse Vorderpfalz, ihren Geschäftsbetrieb bis 2035 CO2-neutraler zu gestalten, Finanzierungen und Eigenanlagen auf Klimaziele auszurichten und gewerbliche wie private Kundinnen und Kunden bei der Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen.
Traue betont: "Die Selbstverpflichtungserklärung nehmen wir sehr ernst. Sie soll den vor Jahren eingeschlagenen Weg fortführen und deutlich machen, dass wir alles unternehmen werden unseren Geschäftsbetrieb bis 2035 CO2-neutral zu gestalten. Auch unsere Fördermaßnahmen und lokalen Kooperationen werden wir künftig noch stärker auf Umwelt- und Klimathemen ausrichten. Zudem wollen wir Unternehmen, die bei diesem Wandel noch am Anfang stehen, bei ihren Anpassungsinvestitionen gezielt begleiten und unterstützen. Inzwischen sind alle Bereiche unserer Sparkasse in unsere Nachhaltigkeitsoffensive eingebunden".
Ausblick 2022: Wir sind vorsichtig optimistisch / militärischer Konflikt führt zu erhöhter Volatilität an den Märkten
Traue betont: "Wohl wissend, dass auch 2022 ein herausforderndes Jahr werden wird, blicken wir vorsichtig optimistisch nach vorne. Wir erwarten steigende Zinsen, eine weitere Verschärfung der Regulierungsmaßnahmen und steigende Kosten. In Anbetracht des militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine wird es zu Verwerfungen und einer deutlich erhöhten Volatilität an den Märkten kommen. Dies insbesondere auch wegen der noch unklaren Auswirkungen der absolut zu Recht beschlossenen Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland. Aber auch Gegensanktionen können zu entsprechenden Unsicherheiten an den Märkten führen". (Foto: Sparkasse)