Rheinland-Pfalz hat seine Ziele für den Ausbau Erneuerbarer Energien in 2022 wie im Jahr davor nicht erreicht. Darauf weisen der Verband für Wirtschaft und Umwelt sowie der Landesverband Solarenergie hin. Dabei sei Photovoltaik günstig und senke die volkswirtschaftlichen Kosten für Energie. Jetzt müsse für das neue Jahr ein Solarbooster gestartet werden, so die Verbände.

Dazu benötige man dringend mehr Flächen, schnellere Genehmigungen, weniger Bürokratie, weniger Bedenkenträgertum und mehr Umsetzungsgeschwindigkeit.
Die EU Energieminister haben kürzlich reagiert und verkündeten eine sofortige Notfallverordnung zum Bürokratieabbau für Photovoltaik. Die Bearbeitungszeiten bei den Ämtern und Behörden müssten stark vereinfacht werden. Sie setzten eine Frist von höchstens drei Monaten für Photovoltaik-Genehmigungsverfahren, die zugehörigen Speicher und Netzanschlüsse. Es gelte eine automatische Genehmigung für Kleinanlagen unter 50 KW, wenn diese Frist nicht eingehalten würde. Außerdem einigte sich der EU Ministerrat auf die Ausweisung von sogenannten "Go-to"-Gebieten für Photovoltaikgroßanlagen.
Rheinland-Pfalz müsse schnellst möglich diese Notfallverordnung umsetzen. Dies erfordere ein Krisenmanagement. Denn eine Zeitenwende bei dem Ausbau der Photovoltaik in Rheinland-Pfalz sei bislang noch nicht erkennbar. Zwar werden in Rheinland-Pfalz in 2023 einige ersten Bremsen mit dem Inkrafttreten des Landessolargesetzes und einem kommunalen Förderprogramm (KIKIP) gelöst, aber für eine Ausbaubeschleunigung müsse auch der richtige Gang eingelegt werden, um die Energiekrise zu überwinden.
Der Solarverband empfiehlt kurzfristige Maßnahmen, um den PV-Zubau angesichts der Energie- und Klimakrise weiter zu beschleunigen, wie
1. Überarbeitung des Landessolargesetzes
2. Einführung einer Solarpflicht für private und gewerbliche Immobilien
3. Einführung einer Solarpflicht für bestehende Parkplätze
4. Flächen an Landes- und Bundesstraßen für PV freigeben
5. Förderung von Balkon-PV-Anlagen umsetzen
6. Schnellere Flächenbereitstellung für Solarparks und Agri-PV
7. Denkmalschutz-Hemmnisse beseitigen
8. Installateurs-Verzeichnisse einrichten
9. größere Ausschreibungsvolumina
10. Fachkräftepotenziale heben