Die Sparkasse Vorderpfalz kann auf ein herausforderndes, letztlich aber erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurückblicken, das trotz schwieriger Marktbedingungen eine solide Entwicklung verzeichnete. Vorläufige Zahlen zeigen, dass die Bilanzsumme leicht auf 5,9 Mrd. Euro anstieg. Dabei blieben die Kredite an Kunden mit 4,59 Mrd. nahezu stabil, während die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden auf 4,67 Mrd. zurückgingen (-2,8%). Das berichten Sparkassen-Chef Thomas Traue und seine Vorstandskollegen Oliver Kolb und Ulli Sauer.
Thomas Traue, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Vorderpfalz, kommentiert die Entwicklung: "Nach vielen Jahren außergewöhnlicher Geldpolitik und angesichts aktuell bestehender großer Unsicherheiten in der Weltwirtschaft schätzen unsere Kundinnen und Kunden die Sparkasse Vorderpfalz als verlässlichen Partner in allen Geldfragen. Das zeigen auch die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023. In einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld konnten wir eine solide Entwicklung verzeichnen: Unsere Bilanzsumme ist leicht gestiegen, während wir trotz eines herausfordernden Marktumfelds im Kreditgeschäft stabil geblieben sind. Insbesondere der Zinsertrag und der Provisionsüberschuss verzeichnen positive Entwicklungen. In gewissem Maße konnten wir uns im vergangenen Jahr gegen die schwierigen Marktbedingungen behaupten. Der Ausblick auf 2024 ist herausfordernd. Wir hoffen natürlich auf das Beste – jedoch müssen wir uns auch auf anspruchsvolle Szenarien vorbereiten. Besonders herausfordernd gestaltet sich die Entwicklung im privaten Wohnungsbau. Nach wie vor besteht ein Mangel an Wohnungen und die Baugenehmigungen verharren auf niedrigem Niveau. Der Erwerb von Eigenheimen wird für Bürgerinnen und Bürger zunehmend kostspieliger. Das spüren auch wir. Die Zusagen für private Immobilienkredite sind um 38,3 Prozent zurückgegangen. Wir hoffen, dass sich die Lage im Verlauf des Jahres leicht verbessern wird. Hilfreich wäre, wenn die verantwortlichen Institutionen und Ministerien mit einem breiten Maßnahmenbündel endlich gegensteuern würden. Das würde mehr Menschen ins Eigenheim bringen und der Baukonjunktur neuen Schwung verleihen."
Jahresüberschuss steigt auf 4,7 Mio. Euro und stärkt das Eigenkapital
Thomas Traue betont: "Mit den Ergebnissen 2023 sind wir auf Kurs. Der Zinsüberschuss erhöhte sich im vergangenen Jahr um 35,9 Prozent auf 116,4 Mio. Euro, dank eines gestiegenen Zinsniveaus. Der Jahresüberschuss steigt auf 4,7 Mio. Euro (2022: 3,5 Mio. Euro) und stärkt unser Eigenkapital. Dies ist die Basis, um mehr Kredite an unsere Kunden vergeben zu können. Dadurch trägt die Sparkasse zum wirtschaftlichen Wachstum in der Region bei". Das Kernkapital erhöhte sich auf 585,9 Mio. Euro, was einer Kernkapitalquote von 15,82 % entspricht. Damit liegt die Sparkasse Vorderpfalz über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Kreditgeschäft mit 4,59 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau
Das Kreditgeschäft der Sparkasse blieb mit insgesamt 4,59 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau (2022: 4,6 Mrd. Euro). Privatkunden erzielten ein Plus von 0,3 Prozent, Geschäftskunden ein Minus von 1,3 Prozent und Kommunen ein Plus von 5,4 Prozent. Ulli Sauer, Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz unterstreicht die Bedeutung von flexiblen Finanzlösungen: "Wir haben aktiv auf die Herausforderungen des Marktes reagiert und unsere Kunden mit maßgeschneiderten Finanzierungsoptionen unterstützt. Gerade in Zeiten des Wandels ist es wichtig, flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen."
Ulli Sauer weiter: „Seit mehr als einem Jahr gehen die Darlehenszusagen stark zurück“. Die Zusagen insgesamt sind von 928,6 Mio. Euro Ende 2022 auf 656,1 Mio. Euro (-29,3 Prozent) Ende 2023 abgeschmolzen. Ausgezahlt wurden im vergangenen Jahr 624,8 Mio. Euro. Die zugesicherte Liquidität über Kontokorrentkredite wird derzeit verstärkt abgerufen.
Sauer: „Die Investitionsbereitschaft geht auf breiter Linie zurück, sowohl bei privaten Bauvorhaben als auch bei Projekten von Unternehmen und Gewerbetreibenden. Maßgeblich für die Zurückhaltung waren neben der Zinswende die stark steigenden Bau- und Energiekosten, hohe Erwerbskosten, Lieferengpässe sowie die Verunsicherung rund um die energetische Sanierung von Gebäuden und die sich häufig ändernde Förderpolitik.
All das brachte große Unwägbarkeiten für Bauwillige mit sich. Was es jetzt braucht, sind spürbare Anreize und kalkulierbare Rahmenbedingungen. Wir stehen bereit für Investitionsvorhaben des Mittelstandes und der privaten Haushalte, aber es braucht klare Signale und Rahmenbedingungen für ein besseres Investitionsklima. Zwar trotzt die Wirtschaft der herausfordernden Gesamtlage und zeigt sich insgesamt resilient, doch die Stimmung bei den Unternehmen ist verhalten bis angespannt.“
Bausparverträge weiterhin beliebt
Angesichts der gestiegenen Zinsen ist der Bausparvertrag als Zinssicherungsinstrument weiterhin gefragt, wenn auch etwas unterhalb des Vorjahresniveaus. Sauer betont: „Viele Menschen sichern sich Anschlussfinanzierungen, eröffnen sich Möglichkeiten zum Immobilienerwerb und zur Renovierung. Der Bausparvertrag ist mehr denn je ein hervorragender Baustein zum Immobilienerwerb und -erhalt, und damit auch für die eigene Absicherung im Alter. Das gilt besonders bei zukünftig notwendigen Investitionen in energieeffizientes Wohnen. 2023 vermittelten die Sparkasse LBS-Bausparverträge mit einer Bausparsumme in Höhe von 104 Mio. Euro. Das sind 32 Prozent weniger als im Vorjahr, welches ein Ausnahmejahr war. Insgesamt bewegen sich die Neuabschlüsse aber weiterhin auf einem hohen Niveau.
Sparkassenbriefe und Wertpapiere boomen
Die Sparkasse Vorderpfalz hat nach der Zinswende der Europäischen Zentralbank auch im zurückliegenden Jahr die Einlagenzinsen für ihre Kunden weiter erhöht. Oliver Kolb informiert: „Von der Zinswende haben auch unsere Kundinnen und Kunden 2023 profitiert. Sie nutzten wieder verstärkt klassische Geldanlagen und legten über 543 Mio. Euro (2022: 102 Mio. Euro) in Sparkassenbriefe an. Das entspricht einem Plus von 431 Prozent. Im zurückliegenden Jahr haben unsere Kunden auch verstärkt Wertpapiere zur Vermögensbildung genutzt. Das Wertpapiervolumen erhöhte sich um 16,8 Prozent auf 2 Mrd. Euro und die Wertpapiersparpläne stiegen um 14,5 Prozent auf 19.722. Neben den klassischen Einlagen und einer ausgewogenen Mischung der Anlageklassen, können Wertpapiere und Fondsparpläne helfen, bei der hohen Inflation und der als Realzinsfalle bekannten Geldentwertung, gegenzusteuern. Dabei sollten immer die individuellen Ziele, die besonders Risikobereitschaft und die persönliche Situation Berücksichtigung finden.“ Oliver Kolb ermutigt dazu, das Fachwissen der Experten der Sparkasse Vorderpfalz in Anspruch zu nehmen. "Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie individuell zu beraten und Ihnen dabei zu helfen, Ihre finanziellen Ziele zu erreichen".
Digitale Services weiterhin stark gefragt
„Digitale Lösungen ergänzen die persönliche Beratung unserer Kunden immer öfter“, erläutert Oliver Kolb. Kolb weiter: „Mit rund 8,1 Mio. Besuchern (2022: 7,4 Mio. / plus 9,9 Prozent.) und 59,37 Mio. Zugriffen im Jahr (2022: 50 Mio. / plus 16,8%) ist die Internetfiliale neben dem KundenDialogCenter mit rund 500 Telefonanrufen täglich, der am meisten frequentierte Weg zur Sparkasse. Das Online-Banking der Sparkasse nutzen 108.179 Kunden (2022: 102.335 / plus 5,7%), 60.857 Bankingnutzer (2022: 52.537 / plus 15,8 Prozent) erledigen ihre Bankgeschäfte mobil über die Sparkassen-App“.
Gesellschaftliches Engagement vor Ort bleibt Kernaufgabe
Auch die gesellschaftliche Bilanz der Sparkasse Vorderpfalz kann sich für das Jahr 2023 sehen lassen. Die Sparkasse Vorderpfalz unterstützte mit 1.005.096,05 Euro im zurückliegenden Jahr 960 Vereine, Schulen, Projekte und Initiativen in Ludwigshafen, Speyer, Schifferstadt und dem Rhein-Pfalz-Kreis. Von den Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsgeldern der Sparkasse profitierten die Bereiche Soziales, Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung, Brauchtum, Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz sowie Sport.
Traue bekennt: "Als öffentlich-rechtliche Sparkasse fördern wir seit Jahren mit unseren Spenden-, Sponsoring- und Stiftungsgeldern konkrete Projekte in vielen Bereichen der Gesellschaft. Das machen wir gerne und aus Überzeugung, denn gerade auch in diesen besonderen Zeiten brauchen wir in unserer Gesellschaft Menschen, die sich für andere Menschen und das Gemeinwohl einsetzen. Die Sparkasse Vorderpfalz und unsere fünf Stiftungen werden weiterhin Vorhaben unterstützen, die möglichst vielen zugutekommen“.
Ausblick auf 2024:
Thomas Traue gibt einen Ausblick auf das laufende Jahr: "2024 wird zweifellos anspruchsvoll, geprägt von verschiedenen Herausforderungen. Die makroökonomischen Aussichten bleiben unsicher. Anleger sollten sich auch weiterhin auf schwankungsanfällige Kapitalmärkte einstellen. In dieser Zeit bleiben wir entschlossen, unsere Kundinnen und Kunden auf allen Ebenen zu unterstützen. Unser Fokus liegt weiterhin auf erstklassiger Beratung und maßgeschneiderten Finanzlösungen. Die Sparkasse Vorderpfalz sieht sich in der Verantwortung, einen Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum in unserer Region zu leisten." (Foto: Sparkasse Vorderpfalz)