Von Klaus Stein
In Ludwigshafen ist die asiatische Tigermücke mehrfach gesichtet worden. Die ursprünglich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatete Stechmückenart gilt als Überträger von Krankheitserregern. Seit den 1990er Jahren verbreitet sie sich auch in Europa, eingeschleppt mit Warentransporten.

Vor allem im Neubaugebiet Melm hat die Stadt Ludwigshafen den stechenden Blutsaugern den Kampf angesagt. Seit mindestens 2019 hat sich die Asiatische Tigermücke in Ludwigshafen-Melm ausgebreitet. Im vergangenen Jahr gab es lokal erhebliche Belästigungen durch diese aggressive, tagaktive Mücke, weshalb die Stadt Bekämpfungsmaßnahmen angeordnet hat.
"In Speyer hat es noch keine Sichtungen von Tigermücken gegeben", so Dr. Norbert Becker, ehemaliger Chef der Speyerer Schnakenbekämpfer, auf Nachfrage zu unserer Zeitung. Obwohl im Ruhestand, ist er weiterhin als Dozent an der Uni und in der Forschung aktiv. Außerdem Projektleiter für das Problem "Tigermücke" in der Vorderpfalz. Die Tigermücke sei zwar eher standorttreu, allerdings so aggressiv, dass sie einmal "geortete" Menschen bis ins Auto verfolgt und dadurch als blinder Passagier an andere Standorte reist", so Becker.
Zwar seien Mücken potenzielle Krankheitsüberträger. US-amerikanische Studien hätten allerdings ergeben, dass sie das Coronavirus nicht verbreiteten.
Die Mücke brütet vorwiegend in kleinen künstlichen Gewässern im Siedlungsbereich insbesondere in Wassereimern, Untersetzer, Brunnen und in Wasserfässern und kann nur dort im Larvenstadium bekämpft werden
In Ludwigshafen wird dringend dazu geraten, einer Informationsbroschüre zu folgen. Wer von einer Tigermücke belästigt wird, soll sie töten, fotografieren und unter der Nummer 0170 8506788 (Dr. Becker) melden. In der nächsten Woche werden die Mitarbeiter*innen der KABS (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) die Anwesen aufsuchen und die Brutplätze professionell bekämpfen. Die Bekämpfung ist kostenlos und alle Daten werden vertraulich behandelt.
Bei den Rheinschnaken gebe es bisher noch keine Probleme dank ausgebliebener Hochwasser, so Becker. (Foto: Becker)