Die Lage für den Einzelhandel und die Innenstädte ist coronabedingt seit einem Jahr sehr schwer. Angesichts der schwierigen Umstände hat Heidelberg aber immer noch eine attraktive Innenstadt. In der bundesweiten Studie "Vitale Innenstädte" hat die Stadt auch im Jahr 2020 gepunktet: Heidelberg erhielt nach den Untersuchungsergebnissen des Instituts für Handelsforschung (IFH) aus Köln beste Bewertungen.
Heidelberg überzeugt in der Umfrage unter Passanten mit seiner Gesamtattraktivität, seinem Ambiente, Flair und der Atmosphäre sowie seinem Einzelhandels- und Gastronomieangebot. In allen Kategorien geben die Befragten die Gesamtnoten "sehr gut" oder "gut". Die Heidelberger Altstadt zählt damit zu den lebendigsten und attraktivsten Innenstädten Deutschlands. Die Befragung im Corona-Jahr hat auch gezeigt, dass Besucherinnen und Besucher oftmals ganz bewusst in die Innenstadt gehen, um den lokalen Einzelhandel zu unterstützen.
Wie schon bei der vorherigen Untersuchung im Jahr 2018 konnte Heidelberg die Gesamtnote 2,1 erreichen – trotz der Corona-Beschränkungen. Der Durchschnitt aller 107 teilnehmenden Städte in ganz Deutschland liegt bei 2,5.
Sogar in der Corona-Pandemie konnte die Heidelberger Innenstadt wieder überzeugen
"Sogar während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 konnte die Heidelberger Innenstadt mit ihrem außergewöhnlichen Ambiente, ihrer Aufenthaltsqualität und ihrem Einkaufsangebot wieder überzeugen – das ist großartig. Wir sind damit gut aufgestellt für die Bewältigung der Folgen der Corona-Krise. Das Ergebnis der Studie ist für uns Bestätigung, aber auch Ansporn und Motivation, die Innenstadt weiter zu entwickeln und zu stärken", sagt Marc Massoth, Leiter des städtischen Amtes für Wirtschaftsförderung und Wissenschaft. "Um die Vielseitigkeit und das Angebotsspektrum der Altstadt zu erhalten, bedarf es Unterstützung. Dazu sind wir auf die Zusammenarbeit der Vermieterinnen und Vermieter sowie der Hauseigentümer angewiesen."
Gute bis sehr gute Noten für die Attraktivität der Innenstadt
Für die Studie interviewte das IFH bundesweit insgesamt fast 58.000 Personen zu ihren Einkaufsgewohnheiten und der jeweiligen Innenstadt. In Heidelberg wurden am 24. und 26. September 2020, einem Donnerstag und einem Samstag, 518 Passanten in der Altstadt interviewt. Fast drei von vier Befragten (73,8 Prozent) bewerten die Attraktivität der Innenstadt mit gut oder sehr gut – nahezu genauso viele wie bei der vorherigen Studie vor zwei Jahren (77,4 Prozent; Gesamtnote 2,1). Nur 8,2 Prozent geben eine schlechtere Note als 3.
Heidelberger Innenstadt: lebendig, sauber, sicher und mit attraktiven Sehenswürdigkeiten
Sehr gut oder gut beurteilen die Befragten jeweils die Erreichbarkeit der Innenstadt mit öffentlichen Nahverkehrsmitteln und dem Fahrrad, das Gastronomie- und das Dienstleistungsangebot sowie das Freizeit- und Kulturangebot. Auch für das Ambiente erhält Heidelberg Bestnoten – vor allem aufgrund der Lebendigkeit, Sauberkeit und Sicherheit der Innenstadt sowie der attraktiven Sehenswürdigkeiten, Plätze, Wege und Grünflächen. Noch Luft nach oben sehen die befragten Passanten bei der Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto und den Parkmöglichkeiten (Note 3). Beim Einzelhandelsangebot geben die Befragten Bestnoten in den Bereichen Bekleidung, Schuhe/Lederwaren, Uhren/Schmuck, Unterhaltungselektronik, Büro/Schreibwaren, Apotheken, Bücher und Drogeriewaren (Note 1 oder 2). Die weiteren Kategorien wie Wohnen/Einrichten, Sport/Spiel und Lebensmittel werden mit der Note 3 bewertet.
Vier von zehn fahren mit dem öffentlichen Nahverkehr – deutlich mehr als bundesweit
Etwa jeder zweite der Befragten kommt von außerhalb Heidelbergs in die Innenstadt. Zwei von fünf Besucherinnen und Besuchern nutzten den öffentlichen Nahverkehr für die Anfahrt in die Altstadt (42,5 Prozent). Das liegt deutlich über dem Durchschnitt aller untersuchten Städte (17,7 Prozent). Ein Viertel fährt mit dem Auto oder Motorrad (25,1 Prozent). Bundesweit sind mit 45,1 Prozent deutlich mehr Menschen motorisiert unterwegs. Ein Drittel kommt mit dem Rad oder zu Fuß in die Innenstadt (32,4 Prozent).
Innenstadt lockt zum Einkaufen
Der "typische Innenstadtgast" in Heidelberg kauft trotz vermehrter Online-Angebote weiter regelmäßig in den Geschäften in der Altstadt ein. Nur etwas mehr als 25 Prozent der Befragten kaufen nach eigener Aussage verstärkt online ein. "Shoppen" ist der Auslöser für den Aufenthalt in der Altstadt – Sightseeing, Gastronomieangebote, Behördengänge oder der Besuch von Freizeit- und Kulturangeboten sind nachrangig. Gerade in der Corona-Pandemie halten die Besucher der Heidelberger Innenstadt zu ihren Händlern: Jeder Zweite (53,1 Prozent) kauft bewusst mehr in der Innenstadt ein, um die lokalen Anbieter zu unterstützen. Auch die Verweildauer ist hoch: Mehr als die Hälfte aller Befragten verbringt mehr als zwei Stunden in der Innenstadt (53,7 Prozent). Gute Werte auch für die Mundpropaganda: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Besucher oder Besucherinnen die Innenstadt an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen, liegt in Heidelberg bei 70,6 Prozent. Der Durchschnittswert liegt in der Ortsgrößenklasse bei 30,4 Prozent und der Gesamtdurchschnitt aller teilnehmenden Städte bei gerade einmal 25,7 Prozent.
"Click & Collect" nutzen: Heidelberg kauft lokal
Die lokalen Händler sind über "Click & Collect" weiterhin für die Kundschaft da. Geschlossene Einzelhandelsbetriebe können – nach vorheriger Bestellung per Telefon oder online – Waren verkaufen und zum Abholen bereitstellen. Zur Unterstützung hat die Stadt Heidelberg im Internet unter www.heidelberg.de/heidelbergkauftlokal eine Übersicht der teilnehmenden Unternehmen geschaffen. Kunden dürfen nur vorab bestellte Waren abholen – Besichtigung, Anprobe oder Kauf weiterer Waren ist nicht erlaubt. Heidelberger Gastronomiebetriebe, Einzelhändler und Dienstleister, die noch nicht online in der Übersicht aufgenommen sind oder Angaben aktualisieren möchten, können sich mit Informationen zu ihrem Firmeneintrag per E-Mail an die Wirtschaftsförderung (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) wenden.