Schön und großzügig wird’s dank der Neuen Parkmitte nicht nur für Tiere und Besucher des Luisenparks, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das neue Wirtschaftsgebäude für das Zoologieteam hat bereits einen Meilenstein im Bauzeitenplan absolviert: Gerade wurde der Rohbau für die zwei Gebäudeteile zwischen Bauernhof und Festhalle Baumhain fertiggestellt – die äußere Hülle steht also.

Und im Spätsommer kann der neue Komplex auch schon bezogen werden. Betreut wird der Bau von Sara Stefini, die das Parkteam seit Juli vergangenen Jahres als Architektin verstärkt.
Mehr Platz, ein zentraler Ort für das ganze Team, eine moderne Quarantänestation, die Nähe zum "Großrevier Bauernhof" und nicht zuletzt ein Neubau, der perfekt auf die Arbeitsabläufe optimiert ist – für das Zoologieteam hat der Umzug viele Vorteile. Zuvor war der Bereich Tierpflege im Luisenpark verteilt, unter anderem auch im ehemaligen Wirtschaftshof hinter dem Pflanzenschauhaus, wo sich nun die Neue Parkmitte voll entfalten kann. Der erste Meilenstein ist nun mit Abschluss der Rohbauarbeiten geschafft!
Es entstehen ein zweistöckiges Hauptgebäude mit tierpflegerischen Einheiten wie Futterküche, Lager, Reservegehege, Jungtieraufzucht und Verwaltungsräumen sowie ein Quarantänegebäude. Auch wenn der Gebäudekomplex natürlich nicht für die Besucher gedacht ist und rein intern genutzt wird, erlaubt ein Sichtfenster den Besuchern zukünftig dennoch Einblicke in Jungtieraufzucht und Futterküche.

Läuft…
"Das ist wirklich ein Bilderbuchprojekt, alles läuft hervorragend nach Plan", freut sich Park-Architektin Sara Stefini, die ihren beruflichen Start bei der Expo 2015 in Mailand hatte, wo sie den deutschen Pavillon mitgestaltete, und zuletzt für öffentliche Bauten wie Schulen und Krankenhäuser tätig war. Die Projekte im Luisenpark fand sie sofort spannend und bewarb sich.
"Die neuen Gebäude sind das Herz der Zoologie. Der betriebliche Ablauf und das Zusammenspiel zwischen Pflegern und Tieren wurden bis ins kleinste Detail räumlich umgesetzt, um den Arbeitsalltag optimal zu gestalten. Für die Planung arbeite ich natürlich in ganz enger Abstimmung mit dem Zoologieteam", betont Stefini die spannende Seite des Projekts.
"Bei der Planung für Tiere gibt es verschiedene Dinge zu beachten: Das fängt mit der Auswahl der Fliesen und Bodenbeschichtungen an, die besonders rutschfest und leicht zu reinigen sein müssen und geht bis zur Höhe der Wasserbecken", erklärt die 41-jährige, die auch die Sanierung der Seerosenbecken im Luisenpark betreut. Auf der optimalen Umsetzung hygienischer Vorgaben lag in enger Abstimmung mit dem Veterinärsamt ein besonderer Fokus. Außerdem wurde ein separater Bereich für verletzte Wildtiere des Parks eingerichtet, der die Versorgung ohne Ansteckungsrisiko für den Tierbestand des Parks erlaubt.
Kreativer Spielraum bei Fassade
Der Bau wurde natürlich primär auf funktionale Aspekte ausgerichtet und ließ in der Planung wenig Spielraum für Kreativität. Die Fassade ließ dennoch gestalterische Ideen zu: Gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt der Stadt Mannheim wählte Sara Stefini für die Außenwand eine vertikale Holzverkleidung aus sibirischer Lärche. "Der dunkle Ton dieser sehr wetterbeständigen Holzart wird sich mit zunehmender Verwitterung wunderbar in die Umgebung einfügen", erläutert sie die Wahl.
Nun folgen im weiteren Baufortschritt noch die technische Gebäudeausrüstung, also die Einrichtung aller fest im Haus installierten Anlagen und Einrichtungen, die Elektroarbeiten und der Innenausbau. Einzugsbereit ist das Gebäude voraussichtlich im Spätsommer. Bis zur Fertigstellung ist die Zoologie in einem Interimsgebäude östlich der Freizeitwiese untergebracht. Dieses wurde im vergangenen Jahr in einer eigens dafür umgebauten ehemaligen Tennishalle eingerichtet, als der Wirtschaftshof hinter dem Pflanzenschauhaus für die Neue Parkmitte zurückgebaut wurde.
Nächste Station: Umbau Betriebshof
Nach Abschluss des Zoologie-Projektes bleibt es für Sara Stefini weiter spannend: Dann knöpft sie sich den Umbau des jetztigen Betriebshofes hinter dem Verwaltunggebäude und gegenüber der Stadtgärtnerei vor: Auch hier wird modernisert und alles für den Arbeitsalltag von Technik- und Gärtnerteam optimiert. Dafür laufen die Planungen natürlich bereits, der Start ist für Ende dieses Jahres vorgesehen.


Foto: Luisenpark
Der Rohbau ist geschafft: Chef-Zoologin Christine Krämer (links) und Park-Architektin Sara Stefini freuen sich über den Projektfortschritt. Im Hintergrund ist das zweistöckige Hauptgebäude zu sehen.

 

Hintergrund:
Neue Parkmitte & BUGA 23 
Rund um den südlichen Teil des Kutzerweihers entsteht in verschiedenen Abschnitten die Neue Parkmitte des Luisenparks mit großzügigen Gebäuden, offen gestalteten Erlebnisräumen und modernen Tieranlagen. "Alle Neubauten sind so geplant, dass sie sich sanft in die bestehende Landschaft und Pflanzenwelt des Parks einbetten, dessen ganzjährige Nutzbarkeit weiterentwickeln und dem Luisenpark im Zentrum ein neues, zeitgemäßes Gesicht geben – zur Bundesgartenschau 2023 und darüber hinaus", betont Parkdirektor Joachim Költzsch. "Mit der Umsetzung dieses ersten großen Bauabschnitts wird ein neuer attraktiver Anziehungspunkt zur Bundesgartenschau in Mannheim entstehen. Der Luisenpark wird sich als zweiter Veranstaltungsort der BUGA innovativ und zukunftsorientiert präsentieren", freut sich Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 23. Mehr erfahren unter: www.luisenpark.de/neue-parkmitte
Die Bundesgartenschau in Mannheim wird von 14. April bis 8. Oktober 2023 sowohl auf dem ehemaligen Spinelli-Militärgelände in Mannheims Nordosten als auch im Luisenpark stattfinden, der bereits 1975 Teil der damaligen Bundesgartenschau war. Per Seilbahn wird der beliebte Mannheimer Stadtpark über den Neckar hinweg mit dem 62 Hektar großen, neu entstehenden Landschaftspark im Nordosten der Stadt verbunden sein. Die BUGA 23 wird sowohl Gartenschau und Sommerfest als auch Experimentierfeld rund um das Thema Nachhaltigkeit sein. Sie ist Teil des Grünzugs Nordost, der rund 220 Hektar Grünflächen miteinander verbindet. Ein neues Naherholungsgebiet entsteht, das vom Käfertaler Wald über die Vogelstang-Seen, den neu entstehenden Spinelli-Park und die Feudenheimer Au bis zum Luisenpark reicht. "Darüber hinaus wollen wir 2023 den über 2,1 Millionen erwarteten Besucher*innen auch Lösungen geben auf drängende Probleme in den