Die beliebten Humboldtpinguine sind nun wieder in heimische Gefilde zurückgekehrt und erkunden nach und nach ihr neues und deutlich größeres Domizil im Luisenpark. Mit im Gepäck: Der Nachwuchs! "Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir mit dem Frankfurter Zoo ein so gutes Zwischenquartier für unsere Lieblinge gefunden haben, bei dem wir wussten, dass die Tiere in den besten Händen sind.

Und die Nachwuchsquote zeigt ja auch, dass sich unsere Pinguine dort wohlgefühlt haben", betont Christine Krämer, Leitung Zoologie, Stadtpark Mannheim gGmbH. 20 Pinguine zogen im August 2020 vorübergehend in den Frankfurter Zoo und brachten nun ihren Nachwuchs mit zurück, der im Frühjahr 2021 und 2022 schlüpfte: Die Besucher dürfen sich in Summe nun auf 26 Tiere freuen, die sie unter anderem durch die drei großen Panoramascheiben beim sogenannten Unterwasserflug betrachten können. Einen kleinen Verlust verzeichnet Christine Krämer dennoch mit einem Augenzwinkern: Ein Mannheimer Pinguinmännchen blieb der Liebe wegen in Frankfurt. Er hatte sich in eine schicke, gleichaltrige Frankfurterin verliebt und die beiden bekamen Nachwuchs – eine Fernbeziehung war da natürlich ausgeschlossen.

Neue Anlage verspricht Abwechslung
Die Pinguinanlage, die bis zur Bundesgartenschau 2023 im neuen Parkzentrum entstand, ist im Vergleich zum früheren Gehege nicht nur deutlich größer – sowohl im Wasser als auch an Land – sondern auch um einiges naturnaher gestaltet. Die Humboldtpinguine sind ursprünglich vor allem an der Küste Perus und Chiles zu finden. Das wurde auch in der Gestaltung der neuen Anlage berücksichtigt: Mit Strömungspumpen im Wasser für Meeresfeeling und einer Felslandschaft aus Kunst- und Echtfels, die in ausgewählten Bereichen die Oberflächenstruktur der Anlage prägt. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Anlage bietet Abwechslung im Wasser und fördert das natürliche Verhaltensrepertoire der Pinguine. Wir sind überzeugt, dass die Tiere die Anlage sehr gut annehmen werden", erzählt Christine Krämer.

Nistplätze im Fels
Innerhalb der letzten zwei Wochen wurden noch die Nistkästen fertig gestaltet, die auf einer Anhöhe im Fels integriert sind wie natürliche Ausbuchtungen, die Pinguine auch in der freien Wildbahn zum Nisten nutzen. In unmittelbarer Nähe zum Wasser kam Granitgestein zum Einsatz, das unter anderem verhindert, dass Erde in das Becken gelangt. Der Pool wurde mit Kunstfels ausgekleidet und das Funktionshaus im mittleren Bereich der Anlage, das auch die Nistkästen beherbergt, erhielt ebenso eine Kunstfelsverkleidung. Zum Einsatz kam dabei eine betonähnliche Modelliermatrix, die aus mineralischen Bestandteilen besteht und modellierfähig ist, sodass sie optimal auf die Gegebenheiten der Anlage aufgebracht werden konnte. (Foto: Stadt Mannheim)