Seit 2017 kooperieren die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv), die Agentur für Arbeit Mannheim und das Jobcenter Mannheim bei der Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt. Beim sogenannten Mannheimer Modell werden die Themen Integration und Fachkräftemangel gemeinsam angegangen.
Nun soll es unter dem Stichwort "Future Tram Ukraine" vor allem um die Integration ukrainischer Geflüchteter gehen.
Über 140 Menschen aus der Ukraine folgten der gemeinsamen Einladung von rnv und Jobcenter Mannheim, um sich bei einem Informationstag über eine berufliche Perspektive bei der rnv zu informieren. "Wir freuen uns sehr über das große Interesse an unserem Unternehmen. Unser "Mannheimer Modell, aus dem auch dieses Projekt erwachsen ist, ist eine absolute Erfolgsgeschichte und mittlerweile auch ein fester Bestandteil unserer Personalstrategie", erklärt Steffen Grimm, rnv-Personalchef. "Das Programm ist für uns in zweierlei Hinsicht bedeutsam. Zum einen braucht es innovative Strategien, wenn wir unseren Personalbedarf auch langfristig decken wollen. Zum anderen ist es für uns als in der Region verwurzeltes Unternehmen aber auch wichtig, dass wir unserer sozialen Verantwortung nachkommen und etwas für die Menschen tun, die auf der Suche nach Schutz und Perspektiven zu uns kommen."
"Wir sind begeistert von dem großen Interesse. Die Resonanz zeigt, die Menschen wollen arbeiten und die Nachfrage nach unterstützenden Angeboten dazu ist hoch", freut sich Carl Philipp Schöpe, Geschäftsführer des Jobcenters Mannheim und ergänzt: "Als Jobcenter sind wir überzeugt, dass gesellschaftliche Teilhabe, Integration und vor allem auch Spracherwerb am besten im praktischen Kontext von Arbeit gelingen. Projekte wie ‚Future Tram Ukraine‘ ermöglichen einen einfachen, schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt und sind wichtig, weil wir uns in der Umsetzung nicht auf mögliche Probleme und Hürden, sondern auf Chancen und Möglichkeiten fokussieren. Mit der rnv haben wir dafür einen hervorragenden und in der Arbeit mit Geflüchteten erfahrenen Partner."
Das Projekt "Future Tram Ukraine" reiht sich ein in eine Reihe von unterschiedlichen Angeboten, die das Jobcenter Mannheim zur Gewinnung von Fachkräften aus der Ukraine bereits auf den Weg gebracht hat – darunter unter anderem eine Hackschool für IT-Berufe und zwei Jobmessen mit Mannheimer Arbeitgebern. Weitere Projekte zur Qualifizierung und Vermittlung ukrainischer Geflüchteter im Bereich der Kinderbetreuung sowie in der Pflege sind in Arbeit. Dabei leistet das Jobcenter besondere Unterstützung sowohl im Bereich der berufsbezogenen Sprachförderung als auch durch Eingliederungszuschüsse für die Arbeitgeber.
Integration als Erfolgsgeschichte
Kern des Mannheimer Modells ist die schrittweise Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt. Zunächst können sich Interessierte in einer einwöchigen Kennenlernphase einen Überblick verschaffen. Wer sich danach einen Berufseinstieg bei der rnv vorstellen kann, erhält im Rahmen eines dreimonatigen Praktikums dann die Möglichkeit, sich intensiver mit den Berufsbildern im Fahrdienst, den kaufmännischen und technischen Gewerken sowie in der Fahrausweisprüfung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Danach bieten sich bei Interesse und entsprechender Eignung vielfältige Perspektiven wie beispielsweise ein zunächst befristeter Arbeitsvertrag oder auch eine duale Ausbildung an.
Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Ende nicht bei der rnv bleiben, verbessern ihre Einstiegsmöglichkeiten und Chancen für eine berufliche Zukunft in Deutschland. (Foto: rnv)