Von Klaus Stein
In einer Situation, einem nationalen, ja weltweiten Notstand, wie sie zumindest in Europa nach dem 2. Weltkrieg, noch nicht dagewesen ist, sind viele Menschen verunsichert, kursieren Gerüchte, melden sich angebliche "Fachleute" zu Wort und geben seltsame Empfehlungen ab. Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten.

Mit diesem Beitrag wollen wir mithelfen, dass unsere Leser*innen die Fragen richtig einsortieren können.
1. Hamsterkäufe sind unangebracht. Die Versorgung mit Lebensmitteln bleibt gewährleistet. Durch solche Panikkäufe - in einem Speyerer Supermarkt hat ein Mann Waren für über 700 Euro in zwei Einkaufswagen gepackt - bekommen die "Tafeln" keine überschüssigen Lebensmittel mehr. Auch die Speyerer Tafel schein davon betroffen zu sein. Dass aus einem Krankenhaus größere Mengen Desinfektionsmittel geklaut wurden, grenzt an Plünderung.
2. Soziale Kontakte vermeiden. Allerdings ein Spaziergang mit der Familie oder eine Radtour sind sogar empfehlenswert, sind sie doch gesunde Freizeitbeschäftigung.
3. Was können Symptome für eine Infektion mit "Covid19" sein? Allgemeines Unwohlsein, verbunden mit Fieber und trockenem Husten, ähnlich wie bei einer Grippe. Ein Indiz für eine Infektion kann auch Atemnot sein Schnupfen ist KEIN Corona-Symptom.
Auch wer solche Symptome hat sollte nicht panikartig ins Krankenhaus rennen sondern mit seinem Hausarzt telefonisch Kontakt aufnehmen.
Für Fragen besorgter Mitbürger*innen hat das Land eine kostenfreie Hotline eingerichtet, die von Montag bis Donnerstag, 9:00 bis 16:00 Uhr sowie freitags von 9:00 bis 12:00 Uhr unter Tel. 0800-575 81 00 erreichbar ist.
Auch das Gesundheitsamt des Rhein-Pfalz-Kreises hat eine Hotline eingerichtet. Dieses erreicht man unter der Telefonnummer 0621 5909 5800 von Montag bis Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr. Weitere Informationen finden Sie hier.
Der Notruf 112 sollte auch weiterhin nur in Notsituationen wie akuter Atemnot genutzt werden.
Im Laufe des heutigen Tages werden wahrscheinlich noch weitergehende Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Es ist mit der generellen Schließung aller Geschäfte zu rechnen, die nicht zur Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten dienen. Auch Gaststätten werden vermutlich geschlossen.
In den kommenden Tagen könnte eine Ausgangssperre wie in Italien oder Spanien folgen.
Bisher ist das Verhalten der bei uns Verantwortlichen zu loben. Die föderale Struktur Deutschlands bringt es mit sich, ass die Lage differenziert betrachtet und trotzdem schnelle Entscheidungen fallen. Es werden auch die Entscheidungsträger vor Ort, die ja am nächsten bei dem Menschen sind, mit eingebunden. In der Bundesrepublik wird nicht zentral von oben herab ohne Differenzierung entschieden sondern flexibel auf den dynamischen Prozess der Seuche reagiert.
Auf speyer-info.de finden man zahlreiche Beiträge zum Verhalten angesichts der Krise. Über die weiteren Entwicklungen im Lokalbereich halten wir Sie auf dem Laufenden.

Internetseiten mit grundlegenden Informationen
Robert Koch Institut, Überblicksseite zu: COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2): https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV_node.html
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, mit vielen Schutzhinweisen: https://www.infektionsschutz.de/
Aktuelle Informationen Rheinland-Pfalz des Ministeriums für Gesundheit: https://msagd.rlp.de/de/startseite/
Bundesgesundheitsminister: Tagesaktuelle Informationen zum Coronavirus: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html