Die Industrie- und Handelskammern (IHK) für die Pfalz und Rhein-Neckar warnen vor dubiosen Geschäftspraktiken aus China. Aktuell kontaktieren chinesische Firmen aus Kunming und Xi’an deutsche Firmen, um attraktive Kaufverträge abzuschließen. Dabei können die Firmen auf hohen Kosten sitzenbleiben. Aktuell kontaktieren chinesische Firmen aus Kunming und Xi’an deutsche Firmen, um attraktive Kaufverträge abzuschließen. Dabei können die Firmen auf hohen Kosten sitzenbleiben.
Betroffen war u.a. eine Firma aus der Metropolregion Rhein-Neckar, die ein Angebot für den Export deutscher Kosmetika nach China erhielt. Das chinesische Unternehmen hatte per E-Mail Kontakt aufgenommen. Kommunikation, Internetauftritt, Preisvorstellungen und auch die Vertragsvorlage erschienen seriös und realistisch. Lediglich der tägliche, nachdrückliche E-Mail-Verkehr erschien etwas auffällig.
Verdacht geschöpft hat die deutsche Firma jedoch erst, nachdem der chinesische Kunde auf der finalen Vertragsunterzeichnung in China bestand und dafür unterschiedliche Gründe nannte. Zuerst wurde behauptet, dass die Vertragsunterzeichnung zu komplex sei, um sie auf die Distanz durchzuführen. Nachdem dieser Grund dem deutschen Unternehmen nicht ausgereicht hatte, teilte das Unternehmen mit, dass relevante Dokumente wie ein "product safety commitment letter" persönlich in Anwesenheit der chinesischen Behörden unterschrieben werden müssten.
Die deutsche Firma hat sich an die IHK gewendet und nach der Prüfung durch die IHK den Kontakt zur chinesischen Firma abgebrochen. Von da an gab es keine täglichen E-Mails aus China mehr.
Die IHK Pfalz rät deutschen Unternehmen, genau hinzuschauen: In dem genannten Fall war z.B. war die angegebene Telefonnummer nicht identisch mit der offiziellen Nummer der chinesischen Firma auf deren Webseite, die Rufnummer war auch nicht vergeben. Die IHK-Organisation hilft bei der Einschätzung von Geschäftskontakten und empfiehlt die Überprüfung der potenziellen Geschäftspartner.
Anne-Christin Werkshage vom Kompetenzzentrum China der IHK Pfalz: "Generell muss man für einen Vertragsschluss nicht persönlich nach China reisen. Aus vergangenen Fällen ist bekannt, dass deutsche Unternehmer, die dies taten, zu teuren Restaurantbesuchen ,eingeladen‘ wurden, um den Vertragsschluss zu feiern. Letztlich blieben sie auf den sehr hohen Rechnungen sitzen."
Das Kompetenzzentrum China der IHK Pfalz informiert und unterstützt deutsche Firmen in Kooperation mit den Deutschen Auslandshandelskammern vor Ort beim China-Geschäft.
Kontakt: Anne-Christin Werkshage, Tel. 0621 5904-1920, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Weitere Informationen auf www.pfalz.ihk24.de, Nr. 120057