Von Klaus Stein
Ein dramatisches Bild der Corona-Lage in der Region zeichnete die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, die ausdrücklich auch im Namen ihrer Speyerer Kollegin Stefanie Seiler sprach, heute bei einem Video-Mediengespräch. "Trotz der bisher geltenden Maßnahmen steigen die Izidenzwerte weiter, die Region ist ein Hotspot."
Die Krankenhäuser der Region seien an ihren Grenzen und es mussten bereits Corona-Patient*innen in andere Regionen verlegt werden. Deshalb habe sie sich gemeinsam mit Stefanie Seiler entschlossen, ab heute ab Mitternacht eine Ausgangssperre zu verfügen. Die entsprechende - bis 20. Dezember gültige - Allgemeinverfügung sei von Ludwigshafen und Speyer gleichlautend gestern beim Land eingereicht worden. Heute werde in einer Video-Schaltkonferenz mit dem Land darüber entschieden. Steinruck sah das allerdings als Formalie an.
Die Ausgangssperre soll zwischen 21 und 5 Uhr gelten. Man wolle damit vor allem private Treffen reduzieren: "Das Infektionsgeschehen ist für uns nicht nachvollziehbar und so bleibt die Vermutung, dass der Privatbereich an den hohen Infektionszahlen maßgeblich beteiligt ist."
Man lehne sich eng an die in Mannheim geltenden Regelungen an: "Es hat keinen Sinn, wenn bei uns in Ludwigshafen andere Regeln gelten als in Mannheim", so die OB. Ordnungsdienst und Polizei würden die Einhaltung der Ausgangssperre kontrollieren und wer keinen triftigen Grund nachweisen könne, müsse mit einer Geldbuße rechnen: "Hunde Gassi führen oder der Weg von und zur Arbeit sind weiter möglich", so die Stadtchefin.
Sorge bereite auch das Corona-Geschehen in Alten- und Pflegeheimen. Dort müssten auch Besucher FSP II-Masken tragen und einen negativen Antigentest nachweisen.
Sollten diese neuen Maßnahmen nicht zu einer Eindämmung der Neuinfektionen führen, so müsse über einen regionalen Lockdown nachgedacht werden.
Steinruch appellierte an die Bürger*innen, Kontakte so weit als möglich zu vermeiden.