Angesichts der aktuellen Sperrung der Hochstraße Süd in Ludwigshafen fordert die Wirtschaft umgehend wirksame Maßnahmen, um den Verkehrsfluss in der Region auch unter diesen schwierigen Umständen zu gewährleisten. Die Sperrung führt für den Wirtschaftsverkehr in der Region zu gravierenden Problemen. Neben den bereits bestehenden Einschränkungen für den Güterverkehr sind nun auch Pendler und Kundenverkehr auf beiden Seiten des Rheins massiv betroffen.
Noch ist das ganz große Chaos zwar ausgeblieben. Was geschieht aber nach Ende der Schulferien in Baden-Württemberg oder bei Unfällen? Und was geschieht, wenn auch die Hochstraße Nord gesperrt wird?
Alternativen zum Straßenverkehr alleine können das Problem nicht lösen. Insbesondere der ÖPNV ist bereits heute in den Stoßzeiten an seiner Kapazitätsgrenze und kann daher wie auch der Radverkehr nur eingeschränkt zur Lösung der Verkehrsprobleme beitragen.
Wir brauchen daher sofort ein tragfähiges Notfallmanagement über die kommunalen Grenzen hinaus, so die beiden Industrie- und Handelskammern. Insbesondere abgestimmte Verkehrskonzepte und –leitsysteme, die alle Verkehrsmittel und Verkehrswege intelligent und effizient koordinieren, sind unbedingt nötig.
Hier sind insbesondere die Städte Ludwigshafen und Mannheim und die Träger des ÖPNV sowie die benachbarten Gebietskörperschaften gefordert. Losgelöst von der Dauer der aktuellen Sperrung der Hochstraße Süd in Ludwigshafen zeigt sich, dass die Gesamtplanungen zur Sanierung der Hochstraßen auf einem unsicheren Fundament stehen und jederzeit mit massiven Störungen zu rechnen ist.
In der Vergangenheit wurde es versäumt, die Straßeninfrastruktur in der Region bedarfsgerecht auszubauen. Besonders die fehlende zusätzliche Rheinquerung fällt der Region nun auf die Füße. Denn nach der geplanten Sanierung der Hochstraßen – mindestens bis 2030 – stehen Generalsanierungen aller bestehenden Rheinbrücken zwischen Mannheim und Ludwigshafen an. Die Wirtschaft fordert daher, die Planungen für alternative Rheinquerungen sofort wieder aufzunehmen und mit Hochdruck voranzutreiben.
Die Industrie- und Handelskammern bleiben weiterhin im engen Austausch mit allen Partnern, um gemeinsam die Lösung der Probleme voranzutreiben.