Im "Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020" hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Förderung von Maßnahmen für eine bessere Luft in den Städten aufgelegt. Das Sofortprogramm umfasst mittlerweile mehr als 1,5 Milliarden Euro. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hat in diesem Zusammenhang Maßnahmen im Masterplan GreenCity formuliert und beim BMVI eingereicht.

Sofortprogramm "Saubere Luft": VRN stellt Maßnahmen für Städte der Metropolregion vor
Im "Sofortprogramm Saubere Luft 2017 bis 2020" hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Förderung von Maßnahmen für eine bessere Luft in den Städten aufgelegt. Das Sofortprogramm umfasst mittlerweile mehr als 1,5 Milliarden Euro. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hat in diesem Zusammenhang Maßnahmen im Masterplan GreenCity formuliert und beim BMVI eingereicht.

Von den 17 Anträgen mit einem Gesamtvolumen von rund 9,6 Millionen Euro sind bisher 14 Anliegen positiv beschieden, ein Antrag ist in der Detailprüfung, ein Antrag abgelehnt und ein Antrag wurde vom VRN selbst zurückgezogen.
Bei einer Förderung von grundsätzlich 50 Prozent der Gesamtsumme einer Maßnahme kommt somit eine Fördersumme für die bewilligten Anträge in Höhe von derzeit rund 3,4 Millionen Euro zusammen, die der VRN für die Digitalisierung der Verkehre in den nächsten zwei Jahren einsetzen möchte. Damit sind bereits mehr als zwei Drittel einer möglichen Fördersumme von rund 4,8 Millionen Euro erreicht.
"Unser Ziel ist es, die Luft- und Lebensqualität in den Städten der Metropolregion Rhein-Neckar dauerhaft zu verbessern und eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilität in der Zukunft zu sichern. Ein weiterer Nutzen des Programms ist, dass Dieselfahrverbote in der Region durch die Reduzierung von Luftschadstoffen wie beispielsweise Stickoxide vermieden werden können", sagte Christian Specht, Erster Bürgermeister von Mannheim und Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar (ZRN).
Volkhard Malik, VRN-Geschäftsführer ergänzt:" Um Veränderungsprozesse anzustoßen, benötigen wir den digitalen Wandel. Nur so können wir die Ziele einer zukunftsfähigen Digitalisierung im ÖPNV erreichen. Dazu gehört nicht nur die Elektrifizierung des Verkehrs, sondern auch die Intelligente Vernetzung des ÖPNV sowie zum Beispiel auch die Förderung des Radverkehrs und die Weiterentwicklung der logistischen Infrastruktur für eine umfassende Versorgung der Bevölkerung".
Mit den bereits bewilligten Förderanträgen soll u.a. die intermodale Verknüpfung gestärkt werden. Das heißt B+R-Plätze sollen erweitert und P&R-Plätze mit einer Sensorik über die Auslastung versehen werden. Weitere Schwerpunkte sind die Digitalisierung der Fahrradmobilität, der Ausbau der elektronischen Mobilitätsplattform, der Aufbau eines Open Data / Open Service Portals sowie die Konzeption und der Aufbau einer verbundweiten Mobilitätslandschaft.
Im Einzelnen:

B+R-Plätze (Bike&Ride) erweitern
In Abstimmung mit den Kommunen im Verbundraum sollen Maßnahmen angestoßen werden, um lange Wege in die Zentren auf Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu verlagern. Dazu zählen z.B. die Neuanlage von B&R-Plätzen mit hochwertigen und sicheren Fahrradabstellanlagen, digitale Zugangsmöglichkeiten oder auch digital Informationen über die Echtzeitauslastung. Vorgesehen sind rund 30 Anlagen an 20 unterschiedlichen Standorten mit je 15 Stellplätzen und 10 zusätzlichen Fahrradboxen je Standort.
P&R-Plätze mit Auslastungssensorik
Park+Ride-Anlagen dienen als Verknüpfungspunkte zwischen dem Individual- und dem öffentlichen Verkehr. Diese Anlagen entlasten nicht nur die innerstädtischen Räume von Autoverkehr, sondern spielen eine entscheidende Rolle in Bezug auf nachhaltige Mobilitätskonzepte und multimodale Reiseketten. Durch eine spezielle Sensorentechnik sollen potenzielle Nutzer digital frühestmöglich Echtzeitinformationen über die Auslastung der Plätze erhalten.
Digitalisierung der Fahrradmobilität
Hierbei geht es um digitale Informationen von Anfahrtsrouten zu Verknüpfungspunkten im Mobilitätsverbund. Dazu gehören z.B. Standort und Verfügbarkeit von Fahrradabstell- und parkanlagen sowie Ladestationen für E-Bikes, Buchung und Bezahlung von Abstellmöglichkeiten sowie allumfassende Informationen zur Fahrradanmietung.
Die Realisierung der unterschiedlichen Maßnahmen soll in den Jahren 2019 und 2020 erfolgen. Einige Vorkehrungen sind dabei mittel- bis langfristig angesetzt und sind strategisch auf längere Sicht hin wirksam, wie z.B. die intermodale Weiterentwicklung von Mobilitätspunkten.

Ausbau der elektronischen Mobilitätsplattform
Die VRN App hilft bereits vielen Kunden bei der Auswahl ihrer Verkehrsmittel und führt sie sicher durch das Verbundgebiet. Mit einer Erweiterung soll die App zukünftige Mobilitätsformen unterstützen und somit intermodalen Verkehr fördern.
Neben den konventionellen ÖPNV-Angeboten werden die Mobilitätsformen des Umweltverbundes, wie z.B. Car- und Bikesharing oder Carpoolingangebote in der Erstellung des Reiseplans berücksichtigt. Bei den intelligenten Vorschlägen zur Auswahl der Verkehrsmittel wird dabei die umfangreiche Datengrundlage des VRN genutzt. Zudem soll die Ticketfunktionalität um durchgängige Buchungs- und Bezahlsysteme erweitert werden.

Aufbau eines Open Data / Open Service Portals
Intelligente Mobilität ermöglicht auch eine Vielzahl von innovativen Auskunftsmöglichkeiten, die den Zugang zu den Angeboten weiter vereinfacht. Mit dem Aufbau eines Open Data Portals soll dafür Dritten über bundesweit standardisierte Schnittstellen der Zugang zu Daten wie z.B. Fahrplanauskünften, Umsteigeoptionen, Echtzeitdaten zu Positionen und Verspätungen, Ausfällen oder Routenänderungen von Fahrzeugen ermöglicht werden. Um auch für zukünftige Anforderungen gerüstet zu sein, wird eine möglichst flexible, leistungsfähige und nachhaltige IT-Umgebung konzipiert sowie rechtliche Aspekte wie Anforderungen aus der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), Eigentums- und Urheberrechte an Daten, IT-Sicherheit und Haftungsrechtliche Aspekte geklärt.
Konzeption und Aufbau einer verbundweiten Mobilitätslandschaft (Big-Data)
Mit der Wandlung des VRN hin zu einem Mobilitätsverbund, also der Ausweitung der Angebote über alle Mobilitätsformen und der damit einhergehenden digitalen Transformation werden zukünftig große, schnell veränderliche und komplexe Datenmengen zugänglich. Dieser Datenschatz ermöglicht es dem VRN durch Big-Data basierte Verarbeitungstechnologien die Kunden und deren Bedürfnisse sowie individualisierte Angebote besser kennenzulernen, welche die vermehrte Nutzung des ÖPNV zu Lasten des Individualverkehres attraktiver machen. Für die Sammlung und Verarbeitung der Daten werden diese datenschutzkonform in der Big-Data-Umgebung erfasst.
Stichwort Qualitätssicherung Fahrgastinformation
Ziel im Umfeld der Qualitätssicherung von Fahrgastinformationen ist die Bereitstellung zuverlässiger und vollständiger Informationen hinsichtlich der Echtzeitdaten. Bereits bisher erhalten Kunden des VRN aktuelle Stör- und Verkehrshinweise auf digitalem Weg. Hierbei geht es meist um geplante Anpassungen wegen Baustellen und Veranstaltungen.
Damit sich die VRN Fahrplanauskunft noch aktueller und kundenfreundlicher gestaltet, werden im Rahmen des Projektes nunmehr auch sehr kurzfristige Informationen der Deutschen Bahn AG und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) per Schnittstelle direkt berücksichtigt. Die Qualitätssicherung aller Informationen wird einheitlich mittels eines sogenannten "Monitoringtools" sichergestellt. (spa/Foto: VRN)