Von Klaus Stein
Es ist schon eine längere Tradition, dass die "Lebenshilfe-Familie" Anfang des Jahres zusammenkommt, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und sich gemein auf die Herausforderungen des neuen Jahrs einzustimmen. So trafen sich am vergangenen Freitag etwa 80 Personen.  

Unter ihnen Weihbischof Otto Georgens, die Schifferstadter Bürgermeisterin Ilona Volk, ihr Amtskollege aus Dudenhofen Jürgen Hook sowie dessen Vorgänger Peter Eberhard, Pfarrer Albrecht Effler und Pastoralreferentin Sabine Alschner im Gemeindesaal der Kirche St. Jakobus in Schifferstadt.
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"Veränderung gehört zum Leben. Nichts ist so beständig, ganz gleich ob wir den Wandel als positiv oder negativ empfingen. Und dies gilt für uns, für unsere Gemeinschaft im Verein, wie für die Lebensgemeinschaften in unseren Einrichtungen oder im Ambulant betreuten Wohnen gleichermaßen", sagte Lebenshilfe-Vorsitzender Gerhard Wissmann bei seiner Ansprache. Wissmann ging auf die Veränderungen in der Geschäftsleitung der gGmbH ein und beklagte generell den Fachkräftemangel, der auch für Führungskräfte gelte. Seit 2018 habe man jemanden für die Leitung des Speyerer 202028 lebenshilfe03
Einrichtung gesucht und sei jetzt erst mit Stephan Hinz, Betriebswirt und Dipl. Theologe, fündig geworden.
"Jahrelang wurde der Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich verdrängt. In der Behindertenhilfe war es gar verpönt, auf einen solchen hinzuweisen, obwohl dies seit der Jahrtausendwende allein schon aufgrund des demografischen Wandels unserer Gesellschaft abzusehen war." Dass der stets zunehmende Personalmangel in Deutschland, in einem der reichsten Länder dieser Erde, zum großen Teil im Finanzierungssystem der Heime und Sozialstationen begründet sei, bezeichnete Wissmann als eine Schande.
Noch bestehe die Möglichkeit umzusteuern. Dazu bedürfe es allerdings weit mehr als nur des Hinweises auf das neue Bundesteilhabegesetz, es bedarf des Umdenkens in unserer Gesellschaft insgesamt: "Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in allen Bereichen unserer Gesellschaft."
Wissmann erinnerte an die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen in den Bereichen Geselligkeit, Kunst oder Sport in den Lebenshilfe-Einrichtungen im vergangenen Jahr. Besonders freute ihn, dass nach fast drei Jahren an Heilig Abend wieder die erste Heilige Messe im Raum der Stille gefeiert werden konnte, der nach der Erfüllung der Brandschutzauflagen wieder zur Verfügung steht.
Als wohl größte Herausforderung des Vereins bezeichnete der Vorsitzende die Verwirklichung des Umbaus und der Brandschutzmaßnahmen des Wohnhauses Schifferstadt, die 700.000 Euro kosten werde.
Das alles könne nur wegen des ehrenamtlichen Engagements geleistet werde. Beispielhaft hob er den unermüdlichen Einsatz Paul Veigl und von Ehrenmitglied Karl-Heinz Wässa hervor: "Ihnen allen ein herzliches Dankschön für Ihren Einsatz bei unserem Dienst am Mitmenschen."
Spontan entschlossen sich Ilona Volk, Jürgen Hook und Peter Eberhard, Gerhard Wissmann und seine Gattin als kleines Dankeschön zum Essen einzuladen.
Am Ende des offiziellen Teils stellte sich der neue Geschäftsführer Martin Zimmer des Gästen vor (wir berichteten).
Nicht zu Vergessen das Gedicht von Sandra Trunk, die - wie viele der Lebenshilfe-Schützlinge - eine Fasnachtsveranstaltung dem Jahresauftakt vorgezogen hatte.
Mit einem schmackhaften, abwechslungsreichen Buffet und guten Gesprächen klang ein gelungener Jahreseinstand aus. (Fotos: ks)