Von Klaus Stein
Auf ein schwieriges Vereinsjahr zurück blickte nach eigener Aussage Jörg Schanninger, der Vorsitzende des AV 03 Speyer, in seinem Rechenschaftsbericht anlässlich der Mitgliederversammlung, zu der am Freitag gerade mal 25 Mitglieder gekommen waren. Es war wohl auf noch nicht absehbare Zeit die letzte Veranstaltung in Speyer, denn alle anderen wurden inzwischen abgesagt. Bereits Anfang Januar habe der Verein die "Reißleine“ wegen Misswirtschaft bei der Gaststätte gezogen.

"Es folgten viele, schier endlos wirkende Monate, wo wir den Betrieb der Gaststätte selbst aufrechterhalten haben", so Schanninger. Es sei der Ausfall von 30.000 Euro zu verkraften. Mit den neuen Gastwirten, der Familie Henn, laufe der Gaststättenbetrieb nach umfangreichen Um- und Anbaumaßnahmen wieder reibungslos. Durch die neuen Pächter habe sich die Auslastung und Einnahmesituation der Kegelbahnen stark verbessert.
"Bei unserem Neubau Athletikhalle sind die Ausmaße mittlerweile unverkennbar." Die Rohbauarbeiten seien zu einem großen Teil bereits abgeschlossen. Trotz umsichtiger Bauweise und möglichst kostengünstiger Ausführungen zeige sich mit zunehmendem Baufortschritt, dass das ursprünglich geplante Darlehen nicht ausreichen wird. Auf Antrag von Friedel Hinderberger ermächtigten die Mitglieder den Vorstand, ein weiteres Darlehen bis zu 250.000 Euro aufnehmen zu dürfen. Mit Fertigstellung der Athletikhalle hofft die Vorstandschaft, die in der Vergangenheit erfolgreiche Athletikschule fortsetzen zu können.
"Durch eine mehr als fragwürdige Kampfrichter- und danach noch viel fragwürdigeren Rechtsausschuss-Entscheidung wurde uns die Finalteilnahme um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Gewichtheben 2019 verwehrt", erinnerte Schanninger an ein weiteres schwierige Kapitel aus den vergangenen Jahr. Der Vorsitzende dankte allen, die den Vorstand bei der Vereinsführung unterstützten.
Im Rahmen der Berichte der einzelnen Abteilungen wurde auch auf die aktuellen Entwicklungen durch die Corona-Pandemie eingegangen. So sei die Runde der Gewichtheber abgebrochen worden, Abteilungsleiter Frank Hinderberger rechnet nicht mit einem Endrundenturnier zur Ermittlung des Deutschen Mannschaftsmeisters, zu dem die Bundesligamannschaft sich qualifiziert hatte.
Bei den Boxern wurde nicht nur das Christian-Regenauer-Turnier abgesagt, auch der Trainingsbetrieb sei eingestellt gemäß den Empfehlungen der Robert-Koch-Instituts, informierte Abteilungsleiter Hans Diehl. Gleiches gilt für die Ringer. Deren Abteilungsleiter Bernd Fahrnbach erntete viel Lob für seine gute und engagierte Arbeit der letzten Jahre.
Durch den Fehlbetrag im Zusammenhang mit der Gaststätte sei die Bilanz in die roten Zahlen gerutscht, sagte Schatzmeisterin Claudia Fahrnbach. Insgesamt stehe der Verein, trotz etwa 100.000 Euro jährlicher Fixkosten, auf finanziell soliden Beinen.
Bei der anschließenden Aussprache wurde das Für und Wider einer vereinseigenen Sauna heiß diskutiert. Letztlich sprachen gewichtige Argumente gegen eine solche Einrichtung.
Große Kontinuität gab es bei den Vorstandswahlen, denn alle bisherigen Vorstandsmitglieder machen weiter und wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Der Vorstand:
Vorsitzender Jörg Schanninger; Stellvertreter Maike Hinderberger und Kai-Uwe Büchner; Schatzmeisterin Claudia Fahrnbach; 1. Schriftführerin Kerstin Schneider; 2. Schriftführer Holger Tettenborn; Jugendkoordinator Stefan Schmidt; Beisitzer Frank Jöckle, Helmut Glavanitsch, Winfried Müller und Michael Spirk.
Die Position des/der Jugendleiter*in sei vakant und werde bei eine Jugendsitzung besprochen. Leni Hinderberger habe sich bereiterklärt, diese Funktion auszufüllen, so Schanninger.
Zu Revisoren wurden Hans-Jürgen Hinderberger, Christian Schmitt und Umberto Pompilio bestimmt. (Foto: ks)