Kommentar
Von Klaus Stein
Grundsätzlich sind die Forderungen der Grünen nach einer Verkehrswende in Speyer zu begrüßen. Leider bleiben die Vorstellungen einmal mehr wenig konkret. Dabei stellen sie mit ihren Kooperationspartnern im Stadtrat die Mehrheit und sind auch im Stadtvorstand vertreten.

Wo bleiben die konkreten Anträge beispielsweise zum Vorrang von Fußgängern und Radfahrern in der Innenstadt, wie es Brüssel vormacht, oder zur Umgestaltung des Königsplatzes, einem wichtigen Beitrag zur Milderung der Klimawandelfolgen, den der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Luzian Czerny gegenüber dem "Zukunftsforum" ankündigte? Auch das Festhalten am "Millionengrab" S-Bahn Haltepunkt Süd als angeblich wichtigem Instrument des öffentlichen Personennahverkehrs zeugt eher von einer gewissen Verbohrtheit als von vernünftiger Politik.
Immerhin gestehen die Grünen zu, dass es im betroffenen Wohnquartier zu starken Beeinträchtigungen durch den geplanten massiven "Betonklotz" kommen wird. Das kann auch durch das Pflanzen einiger Bäume nicht ausgeglichen werden.
Ich bin ein großer Anhänger der S-Bahn - da wo es sinnvoll ist. Der Haltepunkt Süd ist und bleibt an dem geplanten Standort Unsinn.
Hier einige konkrete Vorschläge zur Verkehrswende:
- Parkraum abbauen
- Netzentwicklung für Fahrräder, insbesondere auch für Lastenfahrräder
- Lieferflächen am Fahrbahnrand sichern
- Fußgängerzonen stark ausweiten und Anlieferung als Ausnahme genehmigen
- Niedrig- und Null-Emission-Zonen ankündigen einrichten.
Quartiersbezogene Logistik einplanen - Gemeinbedarfsflächen (für Paketzustellung, Entsorgung). Kommunen müssen innerstädtische Flächen entwickeln für Logistik (City-Hubs wird gefördert) Fracht kommt dort an und wird umverteilt, sodass alle Waren von verschiedensten Lieferanten an einen Kunden zusammengefasst werden. Das vermindert innerstädtischen Verkehr.