Der Ausbau des Glasfasernetzes durch die Stadtwerke Speyer (SWS) im Cluster Auestraße kann losgehen. Gestern Morgen wurde das Herzstück des Gesamtprojekts in der Straße Nachtweide/Ecke Am Rübsamenwühl platziert. Der so genannte "POP“ – Point of Presence – dient als Hauptverteiler für die beauftragten Glasfaseranschlüsse.

Wie erforderlich der Ausbau des Glasfasernetzes ist, hat die Corona-Pandemie gezeigt. SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring stellt einen direkten Vergleich an: „2016 sind wir bei einer Nutzungsrate von drei Millionen Megabite gestartet. Jetzt sind wir bei fast sechs Millionen angelangt – eine Verdopplung also.“ Bei den Werten handelt es sich um die durchschnittliche Datentransferrate am größten Internetknoten der Welt in Frankfurt.
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler nimmt diese Entwicklung zum Anlass, auf die Notwendigkeit des Glasfaserausbaus hinzuweisen. „Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Einschränkungen haben viele von uns dazu gezwungen, Teilbereiche ihres Privat- und Berufslebens ins Internet zu verlagern. Wie wichtig eine funktionierende, schnelle Leitung und wie groß der Bedarf an einer schwankungsfreien Bandbreite ist, wurde uns dadurch sehr eindrucksvoll vor Augen geführt“, stellt die Oberbürgermeisterin heraus. Mit der Umsetzung von Glasfaserleitungen böten Stadt und Stadtwerke den Bürger*innen die leistungsstärkste Übertragungstechnologie, die es zurzeit gäbe.
Zur Leitungsverlegung im Cluster Auestraße erklärt Projektleiter Georg Weyrich: „Das Vorhaben ist in zwei Lose aufgeteilt worden. Zunächst ist der Tiefbau mit der Verlegung der Leerrohre an der Reihe. Danach folgt die Montage der Glasfaser.“ Mit den Arbeiten wird im Bereich Hasenpfühlerweide, An der Hofweide und in der Straße Zum Schlangenwühl begonnen. Die Firma J. Schuler aus Mosbach wurde für den Tiefbau beauftragt. Für das Spleißen – das Zusammenführen der Glasfaserkabel – und die Inbetriebnahme ist die DHV e-Net GmbH aus Wiesloch zuständig.
„POP“ für die richtige Verteilung
„Die Leitungen selbst werden im Gehwegbereich verlegt, so dass der Verkehr nicht zu sehr beeinträchtigt werden soll“, merkt Georg Weyrich an. In Habachtstellung sein müssen die Anwohner hinsichtlich der Bauarbeiten nicht. „Wir informieren jeweils rechtzeitig, in welchem Bereich wir uns bewegen“, versichert der Projektleiter. Mit der Installation des „POP“ ist die wesentlichste Vorbereitung bereits getroffen. 27 Tonnen schwer wiegt das Verteilerhaus, das am Donnerstag mit einem großen Kran abgeladen und mit der notwendigen Elektronik versehen wurde. Angeschlossen wurde es an das vorhandene Backbone-Netz. „Dahinter verbirgt sich so etwas wie ein Riesenring um Speyer herum, an den der „POP“ angeschlossen und die Verteilerschränke installiert werden“, führt Georg Weyrich aus.
Eigene Leitung für jeden
Das Charakteristische der Glasfaser sei, dass mehrere Leute in einem Haus gleichzeitig das Internet nutzen können, ohne Einschränkungen zu erfahren. „Jeder hat seine eigene Leitung“, macht der SWS-Fachmann deutlich. Wer nun die Bagger im Cluster Auestraße rollen sieht und sich spontan für einen Glasfaseranschluss entscheidet, kann sich noch melden. Kostenfrei ist das jetzt zwar nicht mehr, aber günstiger als zu einem späteren Zeitpunkt. 799 Euro sind zu zahlen, um auf den Glasfaserzug aufzuspringen. Sind die Leitungen erst einmal verlegt, kann erst frühestens 2022 wieder angedockt werden.
Online-Abfrage für Interessenten
Um den weiteren Glasfaserausbau in Speyer besser planen zu können, sind die SWS dankbar für die Unterstützung aus der Bürgerschaft. Unter www.swsglasfaser.de können sich Interessenten jetzt schon registrieren lassen. So kann ermittelt werden, in welchem Bereich im Stadtgebiet der Bedarf aktuell am größten ist. (spi/Foto: SWS)