Die Stadtwerke Speyer (SWS) erwirtschafteten im Jahr 2019 einen Bilanzgewinn in Höhe von 3,2 Mio. Euro (Vorjahr 5,4 Mio. Euro). In der Sitzung am 2. Juli 2020 regte Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler, Vorsitzende des SWS-Aufsichtsrates, an, die vorgeschlagene Gewinnausschüttung von 1,5 Mio. Euro um 500 TEuro auf 2 Mio. Euro zu erhöhen.
"Durch die Gewinnausschüttung tragen die Stadtwerke Speyer als 100-prozentiges Tochterunternehmen entscheidend zur Stärkung des städtischen Haushalts bei. Das ist in diesem Jahr, in dem die Stadt mit vielen zusätzlichen Aufgaben in Zusammenhang mit der Eindämmung der Corona-Pandemie konfrontiert ist, vielleicht noch wichtiger als sonst. Insofern bin ich sehr dankbar für diese Unterstützung", betonte Seiler.
Neben der Gewinnausschüttung leisten die SWS mit 2,5 Mio. Euro Konzessionsabgabe (Vorjahr 2,4 Mio. Euro) und 1,3 Mio. Euro Gewerbesteuer (Vorjahr 1,1 Mio. Euro) einen wesentlichen Beitrag zum städtischen Haushalt.
"Die Ursachen für den geringeren Gewinn sind komplex", informierte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring. Die Stadtwerke lägen mit ihrem Jahresergebnis aber knapp über dem ursprünglichen Planansatz. Als wesentliche Faktoren für den Rückgang nannte Bühring höhere Instandhaltungskosten im Erdgas- und Wärmebereich, geringere Umsätze und Absätze bei Erdgas und Strom, höhere Erdgasbezugs- und Personalkosten sowie Vorlaufkosten für den Glasfaserausbau.
Der verbleibende Betrag von 1,2 Mio. Euro wird in die Gewinnrücklage der Stadtwerke eingestellt. "Die Eigenkapitalerhöhung ist notwendig, um die Herausforderungen hinsichtlich Digitalisierung, Energiewende und Versorgungssicherheit meistern zu können", sagte Bühring. Im Wassergewinnungsgebiet Nord soll in den Bau eines neuen Tiefbrunnens mit Grundwassersammelleitung sowie in die Erschließung des Wassergewinnungsgebiets investiert werden. "Unsere Anlagen und Netze müssen kontinuierlich ausgebaut und modernisiert werden", erläuterte Bühring das Vorhaben. Ebenso soll der Glasfaserausbau im Stadtgebiet vorangebracht werden. Mit den Bauarbeiten im ersten Cluster Auestraße wurde gerade begonnen. Weitere Gebiete sollen folgen. Dazu der SWS-Chef: "Die Datentransferrate hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Darum werden schnellste, schwankungsfreie Kommunikationsnetze immer wichtiger und wir sehen es als unsere Aufgabe, die Smart City gemeinsam mit der Stadt Speyer weiterzuentwickeln."
Die Umsatzerlöse der SWS lagen 2019 bei 119,1 Mio. Euro (Vorjahr 132,9 Mio. Euro) und sind im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent gesunken. "Dies ist im Wesentlichen auf die Strom- und Erdgassparte zurückzuführen", informierte Bühring. Bei stabilen Umsätzen bei den Privatkunden im eigenen Netzgebiet, hätten sich Umsätze mit Geschäftskunden im eigenen Netzgebiet und in fremden Netzen verringert. "Wir sind froh, dass wir in diesem Jahr maßgebliche Geschäftskunden für die Zukunft zurückgewinnen konnten", sagte Bühring.
Die Fernwärmeabgabe legte gegenüber dem Vorjahr um 8,7 Prozent zu. Der Anstieg ist durch Kundenzugewinne durch den Netzausbau zu begründen.
Die Wasserabgabe stieg durch die witterungsbedingte Trockenheit um 3,1 Prozent.
Die Besucherzahlen im Sport- und Erlebnisbad bademaxx (Hallenbad, Freibad und Sauna) sind bei kürzeren Freibad-Öffnungstagen witterungsbedingt um 4,9 Prozent gesunken. Insgesamt besuchten 354.197 Gäste das bademaxx (Vorjahr 368.079). Die Einrichtung erreichte 2019 dennoch das drittbeste Jahresergebnis seit ihrem Bestehen.
2019 investierten die SWS 7,4 Mio. Euro (Vorjahr 6,6 Mio. Euro). Diese betreffen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die Versorgungsnetze und -anlagen. Maßgeblich wurde in das Stromverteilnetz mit 1,7 Mio. Euro, in das Erdgasverteilnetz mit 726.000 Euro sowie in die Erweiterung des Wärmenetzes (einschließlich Heizungsanlagen) mit 524.000 Euro investiert. Im Bereich der Wasserversorgung lagen die Investitionsschwerpunkte bei Brunnenbaumaßnahmen im Wasserwerk-Süd mit insgesamt 355.000 Euro sowie in die Verteilungsanlagen mit 271.000 Euro. Weitere wesentliche Investitionen betrafen den Neubau eines Verwaltungsgebäudes mit Kantine (1,45 Mio. Euro), Photovoltaikanlagen (351.000 Euro), IT-Ausstattung (300.000 Euro), E-Ladestationen (208.000 Euro) und den Glasfaserausbau im Stadtgebiet mit 179.000 Euro.
Zum Stichtag 31.12.2019 waren 267 Mitarbeiter/innen bei den SWS beschäftigt. Die Ausbildungsquote lag mit 28 jungen Menschen über zehn Prozent.