Gut Ding will Weile haben. So lautet ein alter Spruch aus dem Volksmund. Deshalb nahm die Interessengemeinschaft Behinderter und ihrer Freunde (IBF) den fast gerissenen Gesprächsfaden über die Gründung eines Inklusionsbetriebs als gGmbH unter dem Namen "THALIS" wieder auf. Geplant ist, die Fahrdienste von IBF und der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt sowie eventueller weiterer Partner wie Stadt und Rhein-Pfalz-Kreis zusammenzufassen in einer gemeinnützigen GmbH.

In einem "sehr ermutigenden" Gespräch bei der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler erörterte eine Speyerer Delegation mit der aktuellen IBF-Vorsitzenden Brigitte Mitsch, begleitet von ihrenm Stellvertreter Thomas Stassek und den Beiratsmitgliedern Henri Franck und Petra Spoden jetzt in Mainz die Problematik. Die ersten Notizen zu dem Vorhaben stammen aus dem Jahr 2014, einer Zeit, als noch Nikolaus Bachtler als Kassenwart der IBF fungierte. "Den Vereinsmitgliedern zu erklären, dass 25.000 Euro auf die Seite gelegt werden sollten, damit eine gemeinnützige GmbH gegründet werden kann, war nicht einfach", erinnert sich die ehemalige Vorsitzende Petra Spoden. Schließlich sollte sich ja an der Arbeit der IBF nicht viel ändern.Die Beschäftigung von behinderten Mitarbeitern im Verein war bereits Usus. Warum also den Betrieb umfirmieren, fragten sich viele. Nikolaus Bachtler, der hauptberuflich als Controler der Deutschen Rentenversicherung arbeitet, war sich mit seinem ehemaligen Kollegen und Vorgänger im Vorstand, Karlheinz Andreas, einig, dass sich ein solcher Betrieb, der sich auf Ehrenämter stützt, auf die Dauer nicht würde halten können. Zu groß sei die Fluktuation, zu umfangreich die Arbeit, zu unsicher der Kapitalerhalt durch den Verschleiß der Fahrzeuge.Einig war man sich allerdings auch, dass der Traditionsverein IBF eine wertvolle Arbeit leistete und Mobilität für die behinderten Menschen ein Grundbedürfnisist.Unter dem Vorsitz von Petra Spoden folgten viele Gespräche mit der Stadt und potenziellen Partnern. Der Weg sollte auf der Basis der gGmbH letztlich in einen Inklusionsbetrieb führen. Spoden versprach sich davon fachliche Unterstützung und finanzielle Absicherung. An ihrer Seite von Anfang an der Jurist Henri Franck. (ks/Foto: Land)